Zug
Ein Ball auf dem Bundesplatz informiert über die Klimakrise

Der Klimaball ist vom 15. bis zum 23. Oktober auf dem Bundesplatz in Zug öffentlich zugänglich und rückt die Klimakrise ins Zentrum.

Caila Schilling
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Der Klimaball wurde am Samstag der Öffentlichkeit vorgestellt.

Der Klimaball wurde am Samstag der Öffentlichkeit vorgestellt.

Bild: Roger Zbinden (Zug, 15. Oktober 2022)

Ein grosser, bunter Ball befindet sich momentan vor dem Coop City auf dem Bundesplatz in Zug. Beim näheren Hinschauen entdeckt man, dass auf dem Ball verschiedene Bereiche wie Energie, Landwirtschaft oder Gerechtigkeit thematisiert werden. Bei jedem Themenbereich ist ein Guckloch vorgesehen, durch welches in den Innenbereich des Balls hineingeschaut werden kann. Im Kern der Kugel werden Probleme sowie die dazugehörigen Lösungsansätze aufgezeigt.

Auf dem Boden vor der Kugel befinden sich farbige Kreise mit Fragen, welche mit Ja oder Nein beantwortet werden können. Fragen wie «Braucht es mehr Solaranlagen?» oder «Sollen Kurzstrecken-Flüge verboten werden?» regen die Passanten zum Nachdenken an.

Der Klimaball rollt durch die ganze Schweiz

Der Klimaball ist eine mobile Installation, welche die Bevölkerung über die Klimakrise informiert sowie Meinungen und Massnahmen sammelt. Die rund drei Meter grosse Kugel ist seit Juni 2022 schweizweit unterwegs und wird von verschiedensten Events wie Podiumsgesprächen oder Improtheater begleitet. Der Klimaball ist rund um die Uhr und gratis zugänglich.

Am vergangenen Samstagnachmittag wurde der Klimaball von Ausstellungsmacherin und Szenografin Sonja Koch auf dem Bundesplatz vorgestellt. Neben ihr informierten André Guntern, Präsident von Pro Natura Zug und Kantonsrätin Stéphanie Vuichard über die Klimakrise im Kanton Zug. Beim anschliessenden Apéro standen sie noch für weitere Fragen zur Verfügung.

Rasanter Temperaturanstieg

Hinter dem Projekt steht der Verein Permeable, der zusammen mit zahlreichen Personen und Organisationen, welche teilweise mit freiwilligem Engagement den Ball ins Rollen gebracht haben. Das Konzept und die Realisierung gehen auf Sonja Koch aus Zürich zurück. Viele Personen fühlen sich der Klimakrise ausgesetzt und hoffnungslos. Der Klimaball setzt auf eine hoffnungsvolle, bunte und konstruktive Art, um Lösungen und Fakten zu präsentieren.

«Die aktuellen Temperaturanstiege sind höher und schneller als in der Vergangenheit und bis jetzt ist kein Ende dieses Trends sichtbar», so Pro-Natura-Zug-Präsident André Guntern. Die Natur passe sich dem Klimawandel an, jedoch braucht auch dies seine Zeit. «Wer sich nicht an den neuen Bedingungen anpassen kann, stirbt aus», erzählt Guntern in seiner Rede. «Die Massnahmen sind da, jetzt müssen sie nur noch passend umgesetzt werden», findet Stéphanie Vuichard in ihrer Ansprache bezüglich der Klimakrise im Kanton Zug.

Hintergrund des Klimaballs ist die Erwärmung

«Das Ziel des Klimaballs ist es, auf gesellschaftlicher und politischer Ebene die Klimakrise zu thematisieren. Der Klimaball soll Wissen und Lösungsansätze aufzeigen sowie die Öffentlichkeit auf dieses Thema sensibilisieren», betont Koch erneut. Der Hintergrund des Klimaballs bildet die Erwärmung, welche aktuell auf vier Grad Celsius zusteuert. Die Folgen davon sind weltweit zu spüren: Hungersnöte, Wasserknappheit, Waldbrände und viele weitere Umweltkatastrophen gehören zu den täglichen Problemen. Aus diesem Grund müsse auf individueller und gesellschaftlicher Ebene gehandelt werden, findet Koch.

Oftmals richten sich Handlungsvorschläge jedoch bloss gegen die Einzelperson und weniger an die Gesellschaft. Der Klimaaktionsplan der schweizerischen Klimabewegung ergänzt die individuelle Ebene mit 138 Massnahmen auf gesellschaftlicher Ebene, welche von der Bevölkerung eingefordert werden können. Ziel des Klimaaktionsplans ist es, als Gemeinschaft Lösungen für die Klimakrise zu finden.

Hinweis: Der Klimaball wird in diesem Jahr noch bis am 21. November weiterrollen und dann eine Winterpause einlegen.

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