SONDERSCHAU: Der Gastkanton Zürich zeigt sich von seiner besten Seite

Der Gastkanton Zürich bietet einen virtuellen Einblick in seine Wasserwelten. Auf einer Pedalofahrt und beim Fischen im Katzensee erfahren die Messebesucher viel Wissenswertes.

Martin Mühlebach
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Der Gastkanton Zürich präsentiert sich zu Land und zu Wasser. (Bild: Werner Schelbert (Zug, 22. Oktober))

Der Gastkanton Zürich präsentiert sich zu Land und zu Wasser. (Bild: Werner Schelbert (Zug, 22. Oktober))

Martin Mühlebach

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Thomas (10) und Lea Portmann (8) aus Dietwil treten kräftig in die Pedalen, während ihre Schwester Corinne gemütlich auf dem Rücksitz des Pedalos Platz nimmt. Sie gibt offen zu: «Ich bin froh, nicht strampeln zu müssen.» So kann sie in aller Ruhe die herrlichen Bilder geniessen, die auf der virtuellen Fahrt über den Zürich- bis zum Bodensee auf einem grossen Bildschirm zu sehen sind.

Martina Müller, die stellvertretende Leiterin der Zürcher Regierung für Veranstaltungen, erklärt: «Wir wollen den Besuchern der Zuger Messe nebst den Gemeinsamkeiten von Zug und Zürich auch viel Wissenswertes über unseren Kanton vermitteln.» Das gelingt unserem nördlichen Nachbarn unter anderem beim virtuellen Fischen im Katzensee. Wenn die Fische anbeissen, leuchten informative Texte auf. Man erfährt, dass die Thur in den letzten zehn Jahren aus ihrem starren, schnurgeraden Korsett befreit wurde und sich nun wieder einen natürlichen Lauf bahnen kann. Dass bei der Mündung der Thur in den Rhein in den Thurauen eine einzigartige Naturlandschaft, ein Biotop von nationaler Bedeutung entstanden ist.

Zürich hat viel zu bieten

Zu erfahren ist, dass die Sihl im Jahr 1910 nach einem Unwetter die Zürcher Innenstadt überflutete und dass nun direkt an der Kantonsstrasse zwischen Zug und Zürich in der Sihl ein Schwemmholzrechen erstellt wurde. Aufschlussreich ist auch die Information, dass über 95 Prozent der Zürcher Bevölkerung an eine Wasserversorgung angeschlossen sind, die über ein zweites oder mehrere Standbeine verfügt. Die Messebesucher erfahren auch, dass am Aabach zwischen dem Pfäffiker- und dem Greifensee zwölf historische Wasserkraftanlagen stehen, die im 19. Jahrhundert die rasante industrielle Entwicklung der Textilindustrie im Zürcher Oberland beschleunigten. Diese Wasserkraftanlagen werden nun wieder Schritt um Schritt erneuert und zur Produktion von Ökostrom wieder in Betrieb genommen. Martina Müller sagt: «Unsere Ausstellung zeigt, dass der Kanton Zürich mehr zu bieten hat als nur die Stadt und den Flughafen.» Nebst herrlichen Landschaften und Sehenswürdigkeiten und traumhaften Badeseen gebe es viel Interessantes zu entdecken. Verschmitzt lächelnd erzählt Müller: «Die meisten Messebesucher fragen mich, warum Zürich Werbung mache mit dem Rheinfall, der doch auf Schaffhauser Boden liege.» Nur zum Teil sage sie jeweils, denn das Gelände um das Schloss Laufen am Rheinfall gehöre zum Kanton Zürich.

Die Sihl, die natürliche Grenze zwischen Zug und Zürich, die beide Kantone trennt und gleichzeitig verbindet, und die herrlichen Landschaften und Seen sind nicht die einzigen Gemeinsamkeiten der beiden Stände. Auch wirtschaftlich besteht ein enger Zusammenhalt, zumal tagtäglich viele Zuger in Zürich und viele Zürcher in Zug zur Arbeit gehen.