Am 30. März findet eine ausserordentliche Gemeindeversammlung in Risch zur geplanten Zentrumsüberbauung statt. Die Bevölkerung wird über Bebauungsplan und Planungskredite abstimmen. Die bürgerlichen Parteien stützen die Arbeit des Gemeinderats, während die Grünen Vorbehalte äussern.
An einer ausserordentlichen Gemeindeversammlung soll die Rischer Stimmbevölkerung am 30. März über den Bebauungsplan Dorfmatt und Bahnhof Süd, zwei Planungskredite betreffend Zentrumsgestaltung sowie einen Landverkauf an den Kanton für den Bau der Kantonsschule Ennetsee abstimmen.
Der Bebauungsplan ermöglicht es der SBB, einen neuen Bahnhof mit Überbauung entlang der Gleisanlage zu bauen. Teil des SBB-Projekts sind zwei Hochhäuser von 50 und 70 Metern Höhe. Ferner sieht der Plan den Neubau des Zentrums Dorfmatt mit Gemeindesaal und Rathaus sowie zusätzliche Wohnfläche und einen neuen, behindertengerechten Bushof vor.
Mit der Annahme der beiden Planungskredite werden entscheidende Weichen für die Zentrumsüberbauung gestellt. Der eine im Umfang von 4,8 Millionen Franken umfasst die Planung des westlichen Bereichs mit dem Zentrum Dorfmatt, der Erweiterung des Dorfmattplatzes und dem neuen Bushof. Der andere Kredit in der Höhe von 1,9 Millionen Franken wird für den östlichen Teil eingesetzt, mit dem Sportpark und einem neuen Gebäude beim Freibad Rotkreuz.
Der Verkauf von 6100 Quadratmetern Land an den Kanton zum Preis von 400 Franken pro Quadratmeter für den Bau der Kantonsschule Ennetsee ist ein weiteres Traktandum, das an der ausserordentlichen Gemeindeversammlung verhandelt wird.
Die Ortsparteien der FDP, der SVP und der Mitte unterstützen die Arbeit des Gemeinderats, wie sie auf Anfrage mitteilen. «Die Projektierung legt den Fokus auf die Synergien zwischen den drei unabhängigen Projekten», betont Andreas Battiston, Präsident der Mitte Risch-Rotkreuz. «Dies ermöglicht ein gesamtheitliches, durchdachtes Konzept und verhindert Mehrspurigkeiten.»
Für die Vereine würden attraktive Infrastrukturen und insbesondere mit der zusätzlichen Turnhalle ein deutlicher Ausbau an Nutzungsmöglichkeiten entstehen. «Der neue Dorfmattsaal in direkter Verbindung zum grösseren und attraktiveren Dorfplatz ist ebenfalls eine gelungene Neuerung.»
Das Wohngebäude auf dem Gemeindezentrum wie auch die neuen Wohnungen im SBB-Gebäude seien eine notwendige Reaktion auf die angespannte Wohnungssituation in der Gemeinde Risch. Darauf ziele auch die von der Mitte eingereichte Interpellation zu Gunsten junger Erwachsener und Familien ab.
Grundsätzlich würden auch die Grünen Risch-Rotkreuz eine Neugestaltung des Dorfzentrums begrüssen, schreibt Ortsparteipräsidentin Hanni Schriber-Neiger. «Wir erachten aber den vorliegenden Bebauungsplan als zu wenig ausgereift und intransparent und lehnen ihn deshalb ab.»
Gerade in Bezug auf Themen wie Barrierefreiheit, bezahlbaren Wohnraum, Nutzungskonzepte der neuen Gebäude, nachhaltiges Bauen, Grünraum, Kultur und Mitsprache der Anspruchsgruppen würden die Grünen Risch-Rotkreuz grosse Fragezeichen sehen.
«Es ist nicht klar, ob die heutige beliebte Fussgängerrampe, die auch Schulweg ist, von der Buonaserstrasse zur Bahnhofunterführung Rotkreuz bestehen bleibt. Die in der Vision dargestellte unbeliebte Spiralrampe lehnen wir ab.» Viele Konzepte würden scheinbar erst zu einem späteren Zeitpunkt erstellt werden, was die Grünen sehr bedauern würden, schreibt Schriber-Neiger weiter.
«Es ist unklar, wie die Bevölkerung mit bescheidenen Informationen zu einem solch hochkomplexen Geschäft fundiert entscheiden kann.» Aus Sicht der Grünen Risch-Rotkreuz besteht keine Dringlichkeit, diesen Bebauungsplan jetzt durchzuwinken. Stattdessen befürworten sie eine «solide Ausarbeitung unter Einbezug der breiten Öffentlichkeit». «Für ein Projekt dieser Tragweite, welches das Dorfzentrum für die nächsten Generationen prägen wird, soll sich mehr Zeit genommen werden.»
Mit dem Landverkauf an den Kanton sind die Grünen Risch-Rotkreuz laut Präsidentin einverstanden.