KANTON ZUG
Zwei Stürme sorgten 2020 für hohe Elementarschäden im Kanton Zug

Die Gebäudeversicherung Zug weist im Geschäftsjahr 2020 eine geschätzte Gesamtschadenssumme von 5,88 Millionen Franken aus. Sie liegt eine halbe Million Franken über dem Vorjahreswert.

Cornelia Bisch
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Während das Sturmtief Sabine zahlreiche Schäden an Zuger Gebäuden anrichtete, erfreuten sich Ava und Holly Garnett am spektakulären Wellengang des Zugersees.

Während das Sturmtief Sabine zahlreiche Schäden an Zuger Gebäuden anrichtete, erfreuten sich Ava und Holly Garnett am spektakulären Wellengang des Zugersees.

Stefan Kaiser
(Zug, 10. Februar 2020)

Es seien vor allem Elementarschäden, verursacht durch die Sturmtiefs Petra und Sabine im Februar 2020, welche die Schadensumme des letzten Jahres in die Höhe getrieben hätten, stellt Richard Schärer, Direktor der Gebäudeversicherung Zug (GVZG), fest. «Deren Anzahl nahm gegenüber dem Vorjahr um rund 55 Prozent zu.» Davon gingen 95 Prozent zu Lasten der beiden Februarstürme. Schärer fasst zusammen:

«Es waren über 500 eher kleinere Schadenfälle mit einer durchschnittlichen Schadensumme von knapp 3000 Franken.»

Primär seien lose Ziegel von den Dächern gerissen und Schornsteine beschädigt worden. «Manchmal richten auch herumwirbelnde Gegenstände wie abgebrochene Äste oder Gartengeräte und
-mobiliar Schäden an Fenstern, Türen und Fassaden an.»

Der Schwerpunkt lag auf der Ebene

Es seien zwar auch die Berggebiete betroffen gewesen. «Jedoch lag der Schwerpunkt der Schäden eher auf der Ebene», erläutert Schärer. Über der offenen Seefläche hätten die Winde nicht an Kraft verloren, sodass die Gemeinden Baar, Zug, Cham und Hünenberg am meisten von deren Wucht abbekommen hätten. «Natürlich stehen in diesen Gebieten auch am meisten Gebäude.» Grundsätzlich hätten die beiden Stürme – anders als Föhnstürme, die eher lokal zuschlagen – grossflächig Schäden angerichtet.

Die Anzahl der Feuerschäden habe hingegen leicht abgenommen. «Im Jahr 2019 war die Witterung tendenziell eher trockener als im letzten Jahr. Das mag einen Einfluss gehabt haben auf die positivere Bilanz», vermutet Schärer. Es sei jedoch schwierig, hierbei Muster zu erkennen. Manchmal sei es auch einfach ein wenig Glück.

«Über einen längerfristigen Zeitraum gesehen, sind die Feuerschäden jedoch tendenziell rückläufig.»

Dies sei sicher auch den Präventionsmassnahmen zu verdanken sowie den Brandschutzvorschriften und den eingesetzten technischen Mitteln wie beispielsweise Brandmeldeanlagen. «Trotzdem sind 43 Prozent der Brände auf Rauchzeug oder Kerzen zurückzuführen, knapp 34 Prozent auf Mängel an Maschinen, Fahrzeugen und Geräten.» Wobei Letzteres nicht nur an mangelhaft verarbeiteten Geräten, sondern häufig auch an deren unsachgemässer Benützung liege.

Insgesamt bearbeitete die GVZG im Jahr 2020 laut einer Medienmitteilung 787 Schadenfälle, während es im Vorjahr lediglich deren 570 gewesen waren. Davon sind 90 Feuer- (Vorjahr 119) und 697 Elementarschäden (451). Die Summe der abgeschätzten Feuerschäden beträgt 3,87 Millionen Franken (4,28 Millionen Franken), während die Elementarschäden 2,01 Millionen Franken (1,10 Millionen Franken) ausmachen.

Die definitiven Zahlen liegen im Mai vor

In beiden Schadenbereichen liegen die Zahlen unter dem Zehn-Jahre-Mittel: bei Feuerschäden von 4,23 Millionen Franken und bei Elementarschäden von 3,23 Millionen Franken. Die Zahlen sind erst provisorisch. Die GVZG veröffentlicht die definitiven Geschäftszahlen 2020 Ende Mai 2021.

Die GVZG versichert alle Gebäude im Kanton Zug gegen Feuer- und Elementarschäden und engagiert sich zum Schutz von Personen und Sachwerten in der Prävention. Ihren gesetzlichen Auftrag erfüllt sie in enger Zusammenarbeit mit den Gemeinden in den Bereichen Brandschutz und Feuerwehrwesen. Die GVZG ist eine selbstständige öffentlich-rechtliche Anstalt mit Sitz in Zug.