Tiefer Holzpreis macht den Forstbetrieben zu schaffen

Der Vorstand von Wald Uri bleibt unverändert. Als neuer Revisor wählte die Versammlung Toni Zberg. Die wirtschaftliche Situation der Forstbetriebe hat sich seit dem Einbruch des Holzpreises 2015 nochmals verschärft.

Georg Epp
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Der Vorstand von WaldUri bleibt unverändert beisammen. Im Bild von links Martin Wipfli, Nathalie Barengo, Geschäftsführer Michi Planzer, Präsident Bruno Wipfli, Göran Gfeller und Franco Cattaneo. (Bild: Georg Epp, Flüelen, 26. Oktober 2018)

Der Vorstand von WaldUri bleibt unverändert beisammen. Im Bild von links Martin Wipfli, Nathalie Barengo, Geschäftsführer Michi Planzer, Präsident Bruno Wipfli, Göran Gfeller und Franco Cattaneo. (Bild: Georg Epp, Flüelen, 26. Oktober 2018)

Das Thema Holz war in Flüelen seit jeher wichtig, mit einem Rückblick in vergangene Zeiten eröffnete Präsident Bruno Wipfli am Freitag in der Schützenstube Flüelen die 30. Mitgliederversammlung von Wald Uri, dem Verband der Waldeigentümer. Wipfli erwähnte, dass der Flüeler Bannwald, das Gebiet vom Ottenbach zur Fluh der Planzern und hinüber zum Urmis, bereits im Jahre 1382 unter Bann gestellt wurde.

Ziegeln und das Kalkbrennen brauchte grosse Mengen Holz, das Flüeler Holz reichte nicht aus, es wurde von Seedorf, Attinghausen und aus dem Schächental hinzugekauft.

Forstbetriebe schliessen mit Verlust von 130000 Franken

Die Holznutzung der öffentlichen Forstbetriebe betrug im vergangenen Jahr rund 21500 Kubikmeter, minim unter dem Durchschnitt der vergangenen Jahre. Zusätzlich wurden etwa 4800 Kubikmeter Holz im öffentlichen Wald behandelt und liegen gelassen, sowie zusätzlich im Privatwald 3200 Kubikmeter Holz genutzt. 2017 wurden forstliche Beiträge von Bund, Kanton und Korporation Uri von total rund 4 Millionen Franken ausbezahlt. Damit konnten unter anderem 400 Hektaren Schutzwald gepflegt werden.

2017 wurden in den öffentlichen Urner Forstbetrieben rund 107000 Arbeitsstunden geleistet, dies entspricht zirka 53 Vollzeitstellen. Über alle Urner Forstbetriebe resultierte aber ein Verlust von zirka 130000 Franken. Die wirtschaftliche Situation der Forstbetriebe hat sich seit dem Holzpreiseinbruch 2015 nochmals verschärft. Ohne öffentliche Beiträge, welche rund die Hälfte der Gesamteinnahmen ausmacht, wäre die Existenz der Forstbetriebe nicht möglich, immer wichtiger werden Einnahmen aus Arbeiten für Dritte.

Die Zwangsnutzung im Urner Wald durch Stürme anfangs 2018 sowie durch Lawinen- und Borkenkäferschäden betrugen 2018 rund 8000 Kubikmeter Holz. Wegen des sehr trockenen und warmen Sommers werden weitere Folgenschäden durch Borkenkäfer befürchtet. Sorgen bereitet auch das Eschensterben im Kanton Uri und das Risiko von Spätfrostschäden sei auch gross.

Der Vorstand bleibt unverändert beisammen. Es sind dies Präsident Bruno Wipfli, Rolf Infanger, Vertreter Korporation Uri, Franco Cattaneo, Vertreter Korporation Ursern, Nathalie Barengo, Kassierin, Rolf Schuler, Schattdorf und Martin Wipfli, Erstfeld. Von Revisor Pius Walker musste nach 10 Jahren die Demission akzeptiert werden. Als Nachfolger wählte die Versammlung einstimmig Alt-Präsident Toni Zberg, Silenen. Karl Marty, Altdorf, bleibt im Amt. Nathalie Barengo präsentierte mit Mehreinnahmen von 5247 Franken ein erfreuliches Ergebnis, rund 4500 Franken besser als budgetiert. Das Eigenkapital beträgt neu 209567 Franken. Neu im Verein aufgenommen wurde Stefan Truttmann, Seelisberg.

Der Nicht-Beitritt soll nochmals überdacht werden

Der Auftritt an der Uri 18 zusammen mit dem Forstverein Uri wertete man als Grosserfolg, dies bestätigte auch OK-Präsident Urban Camenzind. Es gab nur positive Rückmeldungen, das Projekt überzeugte von A-Z und das Medienecho war gross. Die Grüsse des Dachverbandes Schweiz überbrachte Felix Lüscher. Er und auch Kantonsoberförster Beat Annen wünschen sich, dass der Nichtbeitritt zu Lignum Holzwirtschaft Zentralschweiz im Vorstand nochmals überdenkt wird und die Vorteile nochmals überprüft werden. Im Anschluss an die speditive Generalversammlung genossen die Versammlungsteilnehmer eine Führung in der geschichtsträchtigen Ziegelhütte mit Apéro.