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Der Investor und die Firma Cheddite haben sich über den Kauf des Landes bei der Isleten geeinigt. Dies wurde an der Gemeindeversammlung in Seedorf bekannt.
Der ägyptische Investor will am Urnersee sogenannte Marinas bauen, eine Art künstlich angelegte Teiche mit Seeanschluss und entsprechenden Gebäuden. Als Standort kommen die alte Sprengstoffanlage Cheddite und die Flüeler Allmend in Frage (wir berichteten). Der Seedorfer Gemeindepräsident Toni Stadelmann konnte am Donnerstagabend an der Gemeindeversammlung spannende Neuigkeiten berichten. Isidor Baumann, alt Ständerat und Projektbeauftragter, hat den Gemeinderat vor wenigen Tagen informiert, dass sich Samih Sawiris und die Firma Cheddite über den Kauf des Landes bei Isleten geeinigt haben. «Unter der Erfüllung von verschiedenen Bedingungen wie zum Beispiel Übernahme der Mitarbeitenden und Sicherstellung der Altlastenbeseitigung sollte der Eigentümerwechsel demnächst vollzogen werden», so Toni Stadelmann. Auch nach dem Eigentümerwechsel sollen der Betrieb und alle Mietverhältnisse an der Isleten vorerst unverändert weiter gehen, wie Baumann dem Gemeinderat erklärte.
Zudem hat Isidor Baumann dem Gemeinderat Seedorf zugesichert, dass beim weiteren Planungsprozess alle betroffenen Kreise miteinbezogen würden. «Dazugehören insbesondere die Gemeinden, die Bevölkerung, der Kanton, der Bund und die Umweltorganisationen», sagte Stadelmann. «Wie die Nutzung und das Projekt letztendlich aussehen, werden die kommenden Monate und Jahre zeigen.» Wichtig für ein erfolgreiches Projekt werde eine gute Zusammenarbeit zwischen Bevölkerung, Investor, Gemeinden und Kanton sein.
In ihrer kleinen Anfrage will Landrätin Eveline Lüönd (Grüne, Schattdorf) wissen, wie der Regierungsrat zur Projektidee der Marinas steht. Sie fragt, wie der Kanton in das Vorhaben einbezogen sei. Zu bedenken gibt sie, dass die geplanten Marinas die Abhängigkeit des Kantons von einem einzelnen Investor und vom Tourismus verstärken. Ein Grossteil der beanspruchten Fläche ist der Landwirtschaftszone zugewiesen. Eveline Lüönd will daher wissen, wie sich das Amt für Landwirtschaft zum vorliegenden Projekt stellt. Interessiert ist die Landrätin, welche Vorgaben für die beiden Projektareale bezüglich der Zulässigkeit von Zweitwohnungen und zum Grundstückverkauf an Personen im Ausland gelten. Ihre Fragen betreffen auch die Auswirkungen durch den Bau und den zusätzlichen Verkehr auf der Strasse und dem See. (MZ)
In Seedorf ist die Entwicklung des Zentrums ein Thema. An der Gemeindeversammlung im vergangenen Mai wurden die Stimmberechtigten informiert, dass der Gemeinderat die Liegenschaften an der Dorfstrasse 51, Seedorf, erwerben konnte. «Der Gemeinderat hat sich in der Folge vertieft mit der Zentrumsentwicklung in Seedorf auseinandergesetzt», wie Toni Stadelmann betonte. Er ist aktuell daran, die Rahmenbedingungen und den Umfang des Entwicklungsprojekts zu definieren. «Neben konkreten Nutzungsfragen zur Liegenschaft drängen sich auch Fragen der Strassenraumgestaltung und der Siedlungsentwicklung im ganzen Zentrum auf.» Sobald Kosten und Rahmen geklärt sind, soll die Gemeindeversammlung darüber entscheiden, in welchem Umfang und zu welchen Kosten dieses Projekt umgesetzt werden soll.
Bei der rund 50-jährigen Kreisschulanlage Seedorf zeichnet sich in den nächsten Jahren ein grösserer Sanierungs- und Erweiterungsbedarf ab. Die Kosten müssen von den drei Trägergemeinden Attinghausen, Seedorf und Isenthal getragen werden. Gemäss Toni Stadelmann sind im vergangenen Jahr entsprechende Zustandsanalysen und Machbarkeitsstudien in Auftrag gegeben worden. Eine Projektgruppe mit Vertretungen aus den Gemeinderäten der drei Trägergemeinden und dem Kreisschulrat wird nun ein Detailprojekt ausarbeiten. Gestützt darauf sollen im Frühjahr 2022 an den jeweiligen Gemeindeversammlungen ein entsprechender Planungs- und Projektierungskredit zur Abstimmung kommen.
An der Unteren Feldgasse und den angrenzenden Strassen wird Tempo 30 eingeführt. Im September fand dazu eine Infoveranstaltung für Anwohnerinnen und Anwohner statt. Danach wurde die Verkehrsbeschränkung im Amtsblatt publiziert. Innerhalb der 30-tägigen Frist sind keine Beschwerden eingegangen, sodass die Verkehrsbeschränkung rechtskräftig ist. Die notwendigen Markierungen und Signalisationen sollen noch dieses Jahr umgesetzt werden.
Die Geschäfte der Gemeindeversammlung, an der 73 Stimmberechtigte und zwei Gäste teilnahmen, waren eine klare Sache. Die Budgets 2022 der Einwohnergemeinde und der Wasserversorgung wurden einstimmig genehmigt. Die Gemeinde rechnet für das kommende Jahr bei einem Gesamtaufwand von 6,518 Millionen Franken mit einem Minus von 306’200 Franken. Die Stimmberechtigten setzten den Gemeindesteuerfuss für natürliche Personen auf 90 Prozent fest. Der Kapitalsteuersatz bleibt bei 0,01 Promille. Die Vorlagen zur Regelung des neuen Gemeinderechts, namentlich die neue Gemeindeordnung (GO), die Verordnung über das Verfahren an der Gemeindeversammlung (GVV) sowie die Verordnung über das Verfahren in den Behörden (BVV) wurden einstimmig gutgeheissen. Sie treten auf Januar 2022 in Kraft. Einstimmig genehmigt wurde auch die Revision des Organisationsstatuts Wasserverbund Unteres Reusstal (WUR).
An der Gemeindeversammlung standen verschiedene Wahlen an. Marco Schuler wurde neu als Mitglied in den Primarschulrat gewählt und Erika Kempf (Bauen) bestätigt. In der Baukommission wurde Bruno Arnold, Dorfstrasse 15, neu gewählt. Alfred Kempf und Ivan Simic (Bauen) wurden im Amt bestätigt. Manfred Zwyssig nimmt neu Einsitz in der Wasserversorgung. Bernhard Riesen wurde im Amt bestätigt. Magnos Huwyler wurde für die Restamtsdauer 2022 neu als Delegierter der Kreisschule Seedorf gewählt.