Isleten
Marina-Projekt: SP Uri bezieht Stellung zum Vorhaben von Samih Sawiris

Die Partei sagt Ja zu einem Projekt an der Isleten, jedoch nur unter Auflagen.

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Die SP Uri sehe Möglichkeiten für die touristische Aufwertung des Standorts Isleten. Dafür müssten aber konkrete Auflagen eingehalten, übergeordnete Aspekte gewahrt und unterschiedliche Interessen eingebunden werden. Sollte dies nicht geschehen, spreche sich die SP Uri gegen das Projekt aus, wie sie in einer Mitteilung schreibt.

Unter gewissen Bedingungen kann sich die SP Uri ein Sawiris-Projekt an der Isleten vorstellen.

Unter gewissen Bedingungen kann sich die SP Uri ein Sawiris-Projekt an der Isleten vorstellen.

Bild: Urs Flüeler/KEYSTONE

«Die Ufer rund um den Urnersee sind seit je her die Naherholungszone der Urner Bevölkerung», schreibt die Partei weiter. Die künftige Entwicklung rund um den Urnersee betreffe deshalb viele Urnerinnen und Urner und sei mit Emotionen verbunden. «Entsprechend sensibel sollten Veränderungen in der Landschaft und den Infrastrukturen geplant und umgesetzt werden.»

Die SP Uri begrüsse zwar die geplante Informationsveranstaltung für die Bewohnerinnen und Bewohner der Gemeinden Seedorf und Isenthal, fordert jedoch den Einbezug der gesamten Bevölkerung, beispielsweise mit einer Broschüre in allen Haushalte. Nebst den Bedürfnissen und Ansprüchen der Bevölkerung seien zudem übergeordnete Aspekte des Natur- und Heimatschutzes zu berücksichtigen. Auch der aktive Einbezug der Umweltverbände sei zwingend.

Seeufer soll für gesamte Bevölkerung kostenfrei nutzbar bleiben

Eine Transformation der Isleten könne eine Aufwertung des industriell vorbelasteten Areals bedeuten, so die Partei. Grundvoraussetzung dafür sei die Entfernung sämtlicher Altlasten und eine sachgemässe Entsorgung des Materials. Zusätzlich müssten gewachsene Landschafts- und Naturelemente wie der Isenthaler Bach und dessen Gewässerraum, die Isenthaler Schlucht und die alten Hochstammbäume erhalten bleiben. Auch die ökologische Vernetzung des Ufers mit dem Deltabereich durch eine vom Strand entfernte Neuführung der Strasse sei sinnvoll. Das vollständige Strandgebiet der Isleten müsse für die gesamte Bevölkerung und für alle bereits bestehenden Nutzungen kostenfrei und ohne Konsumationspflicht zugänglich bleiben. Anstelle eines Hafens für Motorboote sei eine Anlegestelle anzustreben. Auch dürfe die Umgestaltung zu keiner touristischen Übernutzung der Isleten und des südwestlichen Seeufers oder zu wesentlicher Verkehrszunahme führen. Gezielte ÖV-Angebote auf See und Strasse sowie der Ausbau der Möglichkeiten für den Langsamverkehr seien begleitend zu planen, fordert die Partei weiter.

«Gelingt es dem Investor, den Gemeinden und dem Kanton in Zusammenarbeit mit den Umweltverbänden ein sanftes, situationsgerechtes Konzept aufzuzeigen, ist die SP Uri bereit, konstruktiv am politischen Prozess mitzuwirken», heisst es. Sollte es aber auf ein überdimensioniertes Grossprojekt mit einer Ausrichtung auf den Massentourismus oder aber auf die Interessen weniger Gutbetuchter hinauslaufen, werde die SP dies ablehnen. (pd/KG)