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Zentralschweiz
Im Februar sind alle fünf von blossem Auge sichtbaren Planeten zu sehen. Marc Horat, der Leiter Planetarium im Verkehrshaus Luzern, erklärt jeweils an dieser Stelle, welche Beobachtungen in den kommenden Wochen am Nachthimmel gemacht werden können.
Vor Sonnenaufgang finden wir Jupiter, Venus und Saturn. Am Abend ist Mars nach wie vor zu sehen, der ab Mitte Monat Besuch von Merkur bekommt. Die Wintermonate sind ideal, einige Sternbilder des Tierkreises am Himmel zu finden. Der Planet Mars hat seit Juli viel von seinem rötlichen Glanz verloren. Nach Sonnenuntergang ist er aber in der ersten Nachthälfte noch über dem Westhorizont zu finden. Zur Monatsmitte hin gesellt sich der innerste Planet des Sonnensystems zu ihm: Der flinke Merkur.
Dieser wird in der zweiten Februarhälfte seine beste Abendsichtbarkeit des Jahres haben. Da er in der Nähe der Sonne steht, ist Merkur nur für wenige Tage gut zu sehen. Beste Voraussetzung für das Beobachten ist ein tief stehender Westhorizont. Dort ist er in der Abenddämmerung als heller «Stern» auszumachen. Er wird am 11. November im Zentrum stehen. Seine Bahn führt ihn direkt vor der Sonne durch, es kommt zu einem sogenannten Transit. Durch die im Vergleich zur Erde stark geneigte Umlaufbahn ist dies ein seltenes Ereignis, welches wir erst im Jahr 2032 wieder beobachten werden können.
Am Morgenhimmel finden wir nach wie vor Venus. Vor Sonnenaufgang geht sie über dem Osthorizont auf. Jupiter ist bereits einige Stunden länger am Himmel und steht im Südosten. Im Laufe des Monats ist auch der Ringplanet Saturn wieder zu sehen. Er löst sich nur langsam aus der Dämmerung. Die Venus ist in dieser Zeit eine wertvolle Aufsuchhilfe, auch wenn sich ihre Sichtbarkeitsdauer bis Ende Monat markant verkürzt.
Stier, Zwillinge, Krebs, Löwe und Jungfrau sind Namen von Sternzeichen aus Horoskopen. Dahinter stehen aber reale Sternbilder, die wir am Himmel finden. Doch was haben diese beiden Dinge miteinander zu tun? Die Sternzeichen werden durch das Geburtsdatum festgelegt, genauer dadurch, in welchem Sternbild die Sonne zum Zeitpunkt der Geburt steht – oder besser gesagt, vor 2000 Jahren stand.
Seither hat sich die Richtung verschoben, in welche die Erdachse zeigt, so dass die Sonne heute um ein ganzes Sternbild versetzt ist. Unser Zentralstern wandert über ein Jahr gesehen natürlich nur scheinbar durch den Tierkreis, in Wahrheit bewegt sich die Erde auf ihrer Umlaufbahn und somit ändert sich unsere Perspektive für den Blick in den Weltraum Tag für Tag.
Alle Sterne, auch die der Tierkreissternbilder, sind unglaublich weit entfernt und stehen im Weltraum ebenfalls nicht beieinander. Aus wissenschaftlicher Sicht haben sie keinen Einfluss auf das Leben auf unserer Erde, genauso wenig wie die Planeten. Als Faustregel sieht man das zugehörige Sternbild seines Sternzeichens ein halbes Jahr später am Nachthimmel über dem Südhorizont. Im Winter sind die Sternbilder des Tierkreises besonders gut zu sehen: Es handelt sich um die Sternzeichen, die zu Geburtstagen im spätem Frühling und Sommer gehören. Das rote Auge des Stiers – der Stern Aldebaran – steht nach Sonnenuntergang über dem Süden. Mittels des Sternbilds Orion lässt es sich einfach finden. Der markante Himmelsjäger steht links unterhalb davon.
Weiter gegen Osten sind die Zwillinge: Mit den Sternen Castor und Pollux sind sie leicht zu finden. Noch vor Mitternacht geht als Vorbote des Frühlingshimmels der Löwe mit seinem Hauptstern Regulus auf. Zwischen Löwe und Zwillingen ist Krebs, in dessen Zentrum mit Hilfe eines Feldstechers ein Sternhaufen zu sehen ist. In der zweiten Nachthälfte schwingt sich Jungfrau über den Horizont. Ihr Hauptstern Spica macht sie leicht auffindbar.
*Marc Horat ist Leiter Planetarium im Verkehrshaus. Ab dem 12. Januar zeigt das Planetarium an den Wochenenden eine Vorschau auf das Himmelsjahr 2019. In einer Spezial-Show wird auf die Highlights 2018 zurückgeblickt und neben Finsternissen und Planetensichtbarkeiten auch wichtige Ereignisse aus der Raumfahrt im kommenden Jahr gezeigt, so das 50-Jahr Jubiläum der ersten Mondlandung im Juli. Infos: www.verkehrshaus.ch/planetarium