In einem Benefizkonzert ist Francine Jordi für die Kinderkrebshilfe in der Pfarrkirche St. Jakob aufgetreten. Ermöglicht wurde der Auftritt durch den Unternehmer Marco Corvi, dessen Familie selber von einem Krebsfall betroffen war.
«Ein Märchen aus Eis.» Mit diesem bewegten Lied eröffnete die Berner Künstlerin Francine Jordi vergangenen Samstagabend ein Benefiz-Adventskonzert. Mehr als 350 Besucher erlebten in der Pfarrkirche St. Jakob in Ennetmoos ein stimmungsvolles Konzert. Gleich am Anfang spannte Francine Jordi einen Bogen zum eigentlichen Sinn ihres Konzertes. «Es ist ein wichtiger Abend», sagte die Sängerin. «Ihr sollt nicht nur das Konzert geniessen, sondern auch Gutes tun», betonte Jordi und erwähnte, dass auch sie schwere Zeiten durchgemacht habe.
Die lebensfrohe Bernerin präsentierte Höhepunkte aus ihrem Repertoire und auch aus ihrem neusten, 14. Album «Noch lange nicht genug». Für Pfarreileiter Markus Blöse gehört es zur Aufgabe der Kirche, dass man Freude zeigt, aber das Leid anderer nicht ausklammert.
Mit dem Stück «Tanz, Alexis tanz», entführte sie die Zuhörer nach Griechenland, und mit dem Lied «Paradies» in eine Traumwelt. Später folgte das Schunkellied «Ein Herz wie die Sonne», was auch die Herzen der Schlagerfreunde höher schlagen liess. Die gut gelaunte Schlagersängerin hatte für jeden etwas. Das Publikum zeigte entsprechend helle Begeisterung, applaudierte zwischen den einzelnen Liedern und belohnte sie am Schluss mit stehenden Ovationen.
Später zeigte sie sich von ihrer besinnlichen Seite. Zwei ihrer Mundarttitel «Du hesch e Träne i dine Auge» oder «Üses Läbe», beide mit Texten, die zum Nachdenken anregten, gefielen ebenso. Nicht fehlen durfte ihr grösster Hit. 1998 gewann die damals 21-jährige Newcomerin mit «Das Feuer der Sehnsucht» den Grand Prix der Volksmusik und startet damit eine beispiellose Karriere. Eine Mundartversion mit dem Jodlerklub Wiesenberg gab ihr elf Jahre später einen weiteren Karriereschub, der bis heute anhält.
Im letzten Teil ihres Konzertes überraschte Francine Jordi mit Advents- und Weihnachtsliedern und forderte das Publikum auf, mitzusingen. Begleitet wurde sie in diesem Part am Piano von Adrian Schäublin. Nach einem weiteren Auftritt Ende Woche freut sich Jordi auf die Weihnachtszeit: «Es ist eine Zeit, in der auch ich geniesse und mich zurückziehen kann.»
Ermöglicht wurde das Konzert durch Marco Corvi, der seit einem Jahr in Ennetmoos wohnt. Der 46-jährige Unternehmer ist im Maschinenbau tätig und wurde innerhalb seiner Familie selber von Krebs betroffen. «Ich weiss, was es heisst, wenn man den Satz hört ‹Ihr Kind hat Krebs›», sagte Corvi in einer kurzen Begrüssung. Als Direktbetroffenen sei es ihm ein Anliegen, auf das Wirken der Kinderkrebshilfe aufmerksam zu machen. Die Türkollekte des Konzerts ging denn auch an die Kinderkrebshilfe Schweiz.