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Seit Jahrzehnten muss der Baldeggersee mittels Belüftung künstlich am Leben erhalten werden. Nun fordern Umweltverbände statt blosser «Symptombekämpfung» und ein grundlegendes Umdenken – das auch dem Steuerzahler zu Gute komme.
Um die Gesundheit des Baldeggersees ist es nicht zum Besten bestellt. Diesen Befund hat eine aktuelle Studie erneut bestätigt. Noch immer ist er überdüngt, noch immer muss er künstlich belüftet werden – seit nunmehr 37 Jahren (wir berichteten). Schon lange bekannt ist nicht nur das Problem, sondern auch die Ursache dafür: zu hohe Phosphoreinträge aus der Landwirtschaft.
Die Umweltschutzverbände Birdlife Luzern, Pro Natura Luzern sowie WWF Luzern fordern nun in einer Medienmitteilung von Donnerstagmorgen: «Worten müssen Taten folgen». Das Problem der überversorgten Böden sei hausgemacht, ein Resultat der im schweizweiten Vergleich hohen Nutztierbestände.
Bisher aber habe man primär Symptombekämpfung betrieben. Konkret sprechen die Verbänden von «eher halbherzigen, aber teuren Massnahmen» die man ergriffen habe. Und tatsächlich: Die Belüftung des Baldeggersees etwa verschlingt jährlich rund eine Viertelmillion Franken. Dafür aufkommen müssen die elf Kommunen des Gemeindeverbandes Baldegger- und Hallwilersee.
Gefordert wird seitens Umweltschutzverbände deshalb nun eine «standortgerechte» und vor allem «umweltschonende Nutztierhaltung». Konkret heisst das: «Eine Umstellung auf überwiegend extensive Weidehaltung von Rindvieh für Fleisch- und Milchproduktion». Toleriere man aber weiterhin eine «fragwürdig hohe Nutztierdichte», wofür «tonnenweise Futtermittel aus dem Ausland importiert» werden müssen, dann müssten Steuerzahler auch weiterhin «tief in den Geldsack greifen» – ohne dass sich so das Problem lösen liesse.