In der Luzerner Neustadt ist der Strassenabschnitt vor der Migros in einen Pop-up-Park umgewandelt worden. Dieser soll vier Jahre bestehen – und die Waldstätterstrasse längerfristig autofrei bleiben.
Wer etwas über den Pop-up-Park an der Waldstätterstrasse erfahren will, muss sich nur die Kreide an deren Boden beachten. Da wäre die Kreide rund um die quadratischen Bänke. Sie stammt wohl von Arbeitern, die den Park vor kurzem eingerichtet haben.
Die Kreide zeigt, wie neu der Pop-up-Park bei der Migros in der Neustadt ist. Am Freitag wurde er eröffnet. Und vier Jahre lang soll er bestehen und der Strassenabschnitt vor dem Migros autofrei bleiben. Eine Infotafel am Rande des kleinen Parks mahnt, weiterhin die aktuell geltenden Coronamassnahmen zu befolgen, und verspricht mehr Informationen via QR-Code, der am Freitagnachmittag aber noch nicht funktioniert.
Wer sich weiter umsieht, merkt schnell, dass Mitarbeitenden der Stadt nicht die Einzigen waren, die im Pop-up-Park zur Kreide gegriffen haben. Auf einer Bank steht eine volle Schachtel Malkreide, bei der sich Kinder oder jung gebliebene Erwachsene schon rege bedient haben. Verschiedene Sujets wie Häuser oder Blumen sind am Boden zu sehen:
Der Pop-up-Park in der Neustadt ist der erste, der auf einer Strasse eingerichtet wurde. Die Waldstätterstrasse soll allerdings auch über die Projektlaufzeit hinaus autofrei bleiben, heisst es in einer Medienmitteilung der Stadt vom vergangenen März. Dies wurde in einem parlamentarischen Vorstoss gefordert, der vom Grossen Stadtrat überwiesen wurde. Neben dem Pop-up-Park an der Waldstätterstrasse, der laut der Stadt 20'000 Franken kostet, gibt es diesen Sommer acht weitere solche Projekte in der Stadt.
Kaum ist der Park vor der Migros in der Neustadt eröffnet, erfreuen sich die Luzernerinnen und Luzerner daran. So etwa eine Frau Mitte 20. Sie sitzt auf einer Bank in der Parkmitte und geniesst die Sonne und ein verspätetes Mittagessen. Sie arbeite gleich um die Ecke, habe vor einiger Zeit im Quartiernewsletter über den Pop-up-Park gelesen und sich darauf gefreut. Ihr erster Eindruck? «Super!»
Auf dem Boden vor der Frau ist ein Mühlespiel aufgezeichnet, auf dem bereits ein erstes Mal gespielt wurde. Der kurze Strassenabschnitt ist dicht bestückt mit Verweil- und Vergnügungsmöglichkeiten, und die Passantinnen und Passanten nutzen sie bereits rege am Eröffnungstag. Ein vielversprechender Auftakt.