Emmenbrücke
Dieses Duo weckt das Bistro im «Tramhüsli» aus dem Winterschlaf

Nach mehreren Monaten als Eventlokal geht das «Tramhüsli» in Emmenbrücke am 1. Februar wieder als Gastrobetrieb auf. Jörg Haase und Nikita Filippov wollen unter anderem mit Burger punkten.

Roman Hodel
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Im Bistro Tramhüsli am Centralplatz in Emmenbrücke kehrt wieder Gastroleben ein. Der Stiftungsrat hat neue Betreiber bestimmt: Jörg Haase (44) und sein Geschäftspartner Nikita Filippov (40) werden zusammen als Gesellschaft das Lokal führen, wie die Stiftung Tramhüsli mitteilt.

Jörg Haase (links) und Nikita Filippov vor dem «Tramhüsli».

Jörg Haase (links) und Nikita Filippov vor dem «Tramhüsli».

Bild: PD/Stiftung Tramhüsli

Die beiden wollen mit «einfacher Verpflegung, die sich auch als Take-away eignet», punkten. Wie Haase auf Anfrage ergänzt, sind wie bereits bei der vorherigen Betreiberin Suppen, Salate und verschiedene Burger auf der Speisekarte, etwa Pulled Chicken Burger. Zusätzlich habe man einen «kreativen Koch» verpflichtet, etwa für wechselnde Wochen-Hits. Vielfalt gebe es beim Weinangebot – 60 Prozent aus Schweizer Produktion – und beim Bier. Letzteres sowohl im Offenausschank wie auch mit wechselnden Spezialbieren. Haase sagt zum mutigen Zeitpunkt für die Neueröffnung eines Gastrolokals:

«Wir wissen, dass es nicht leicht sein wird, doch wir müssen vorwärtsschauen und irgendwann wird Corona vorbei sein.»

Die vorherige Betreiberin IG Arbeit hatte das Experiment «Tramhüsli» im vergangenen Frühling nach nur zwei Jahren beendet. Nach einem erfolgreichen Start 2019 – als erste Mieterin des sanierten und umgenutzten Gebäudes – folgte die Pandemie mit den Schliessungen, und damit verbunden grosse Umsatzeinbussen. Die IG Arbeit meldete Ende Mai 2021, dass sie als Verein mit gemeinnützigem Zweck mögliche weitere Verluste nicht länger tragen könne und daher schliessen müsse. Seither wurde das «Tramhüsli» noch gelegentlich für Events gebucht.

Blick ins «Tramhüsli» kurz vor der Eröffnung 2019.

Blick ins «Tramhüsli» kurz vor der Eröffnung 2019.

Bild: Philipp Schmidli (Emmen, 2. April 2019)

Raum für Livemusik statt Kaffeerösterei

Mit den beiden neuen Betreibern erhält auch das «Tramhüsli»-Nebenlokal 702A eine neue Funktion – es wurde von der IG Arbeit als Kaffeerösterei sowie für den Direktverkauf von Kaffee und Bier genutzt. Nun soll der Raum für Livemusik, Kleinkunst und Ausstellungen von Jungkünstlerinnen und -künstlern zur Verfügung stehen. Ebenso ist das Nebenlokal für Veranstaltungen, Workshops oder Sitzungen sowie für private oder Vereinsanlässe mietbar; dies mit oder ohne Getränke- und Speiseangebot.

Das «Tramhüsli» wird in der Anfangsphase vom 1. Februar bis April jeweils von Mittwoch bis Sonntag geöffnet sein, danach von Dienstag bis Sonntag. Später, wenn zusätzliches Personal im «Tramhüsli» arbeitet, soll es an sieben Tagen in der Woche offen sein.

Der Deutsche und der Estländer sind in Emmen längst heimisch

Die beiden neuen Betreiber haben laut Mitteilung in Emmen Wurzeln geschlagen und sind hier gut vernetzt. Der aus Deutschland stammende Haase lebst seit zwölf, Filippov aus Estland seit acht Jahren hier. Haase sei Mitglied in verschiedenen Vereinen, Filippov habe sich vorgenommen, im «Tramhüsli» auch etwas von der estnischen Küche einzubringen. Beide hätten in ihren Herkunftsländern die Hotelfachschule absolviert und in der Schweiz in verschiedenen Funktionen im Gastgewerbe gearbeitet.

Stiftungsratspräsident Benedikt Schneider freut sich gemäss Mitteilung, «dass es uns trotz der schwierigen Umstände in der Pandemie gelungen ist, zwei motivierte und gut vernetzte Persönlichkeiten zu verpflichten». Der Stiftungsrat sei überzeugt, dass die neuen Betreiber «die Emmer Gastro- und Kulturszene bereichern werden».