Christine Hofer richtet mit ihrem Atelier in Emmen nicht nur zahlreiche Beizen ein. Sie vergoldet auch seltene alte Gegenstände – und beherbergt das Restaurant Rosstall. Nun feiert sie mit ihrem Laden das 25-Jahr-Jubiläum.
Die Farbe Gold zog Christine Hofer bereits als Jugendliche an. «In Kriens gab es damals einen kleinen Laden, in dem eine Frau Rahmen vergoldete. Doch sie bildete niemanden aus», sagt sie. Dennoch kam Hofer zu diesem Beruf: Vor 25 Jahren eröffnete sie ein Atelier, in dem sie Oberflächen veredelt und Restaurationen macht. Vergolden könne man praktisch alles, nicht nur Holzbilderrahmen. Das Blattgold, eine Folie aus reinem oder hochkarätigem Gold, sei ein zehntausendstel Millimeter dünn.
Die Welt der Bilderrahmen wurde ihr aber rasch zu klein und sie begann, als Kirchenrestauratorin zu arbeiten. «Ich habe schon nach einem Jahr meine eigene Equipe geleitet und zum Beispiel die Kirche in St. Urban renoviert», erzählt Hofer. Ihr gefällt am Restaurieren von Kirchen das Handwerk in den besonderen Räumlichkeiten und die Zusammenarbeit mit anderen Fachleuten. Nach einigen Jahren erhielt sie die Möglichkeit, ein Vergolder-Atelier in Luzern zu übernehmen. «Das ist nun 25 Jahre her.»
In der Zeit, in der Christine Hofer ihr Atelier aufbaute, lernte sie ihren Partner Heiri Michel kennen. «Es war toll, wie gut das Atelier lief. Das Team wuchs rasch auf vier Angestellte, ich mietete mehr Räume dazu und vergoldete Tausende Rahmen, hatte Kunden auf der ganzen Welt.»
Doch die Arbeit hatte Konsequenzen: Ihre Hände machten ihr Probleme. Hofer zog die Notbremse, reduzierte ihr Atelier wieder auf sich selbst und zog damit zu ihrem Partner in die Industriestrasse. Dort entstand das erste gemeinsame Projekt: Sie entwarfen zusammen das Konzept für das «Grottino 1313». «Wenn wir ein spannendes Lokal für ein Gastroprojekt gefunden haben, steht immer zuerst der Name fest. Davon ausgehend sammeln wir Ideen für die Umsetzung.» Dann erledigt ihr Partner den groben Umbau, sie und ihr Team sind jeweils für den Feinschliff und die Einrichtung zuständig. So sind sie bereits bei zehn Betrieben vorgegangen, zum Beispiel beim «Ferus» in Emmenbrücke, beim Hotel Kaiserstuhl am Lungernsee oder aktuell beim Hotel Passhöhe 1013 auf dem Brünig. «Fünf Meter haben wir beim Namen gemogelt. Denn die 13 ist meine Lieblingszahl. Die Passhöhe liegt auf 1008 Meter über Meer», verrät die Künstlerin.
Vor fünf Jahren zog Christine Hofer mit dem Atelier nach Emmen, denn sie brauchte mehr Platz. Die Werkstatthalle ist gefüllt mit unzähligen seltenen, alten Gegenständen und Möbeln. Christine Hofer gibt den Dingen entweder einen neuen Zweck, oder renoviert sie und kombiniert sie manchmal mit modernen Ideen. Am neuen Ort wollte Christine Hofer den Kunden auch einmal ein Glas Wein einschenken, einen Flammkuchen servieren. «So entstand langsam die Idee vom Restaurant Rosstall. Auch da wird unser Motto ‹Mehr Raum für Genuss› gelebt.» Zwischen Restaurant und der Werkstatt gibt es einen fliessenden Übergang.
Zum Atelierjubiläum will Christine Hofer ihren Standort nun um eine Attraktion bereichern: Regelmässig soll hier eine Brocante stattfinden, also ein Markt, an dem Antiquitäten, Raritäten und Kuriositäten angeboten werden. Die erste wird gleich zum Jubiläum organisiert.
Hinweis
Jubiläum am Freitag, 13. Juli, 10–18.30 Uhr, und Samstag, 14. Juli, 10–17 Uhr. www.atelierhofer.ch