Mitte-Vorstoss
Luzerner Kantonsrat will nicht sofort über Lohn des Spitalpräsidenten reden

Die Mitte-Fraktion des Luzerner Kantonsrats wollte die Entschädigung von Ulrich Fricker, Präsident des Verwaltungsrats der Luzerner Kantonsspital AG, zum dringlichen Thema machen. Die Mehrheit des Parlamentes sieht das wie die Regierung anders.

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Ulrich Fricker hat 2021 eine Entschädigung von 182'650 Franken erhalten. Das entsprach gegenüber dem Vorjahr einer Erhöhung um 58 Prozent, wie unsere Zeitung den Lohn des Verwaltungsratspräsidenten der Luzerner Kantonsspital AG Mitte Dezember publik machte. Gemäss Eignerstrategie der Regierung dürfte der oberste Spitalchef jährlich mit maximal 150'000 Franken entlöhnt werden.

Grund genug für die Mitte-Fraktion, dazu einen dringlichen Vorstoss mit zehn Fragen einzureichen. Das Thema habe ein «aussergewöhnlich hohes politisches Gewicht», begründete Fraktionschef Adrian Nussbaum die Dringlichkeit am Montagmorgen im Parlament. Er sei sehr oft auf die Entschädigung angesprochen worden, sagte der Politiker aus Hochdorf weiter.

Zwei-Drittels-Mehr klar verpasst

Von «wichtigen und guten Fragen» sprach auch SP-Kantonsrat David Roth (Luzern). Dennoch sei die Höhe des Lohns von Ulrich Fricker kein Thema, das vom Rat sofort diskutiert werden müsse. Die Sprechenden von FDP und SVP, Heidi Scherer und Reto Frank aus Meggen, sahen das gleich, ebenso Regierungspräsident Guido Graf.

Nach kurzer Debatte lehnte der Kantonsrat die Dringlichkeit mit 69 zu 47 Stimmen ab. Für eine sofortige Behandlung wären zwei Drittel der Stimmen nötig gewesen. (nus)