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Wegen Aschewolke: Flughafengeschäfte haben harte Zeit

Nicht nur Touristen leiden unter der Sperrung des Schweizer Luftraums. Viele Geschäfte am Flughafen Zürich büssen massiv an Umsatz ein. Am schwersten trifft es die kleineren Unternehmen.

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Flughafengeschäfte

Flughafengeschäfte

Limmattaler Zeitung

Fabian Boller

Die Schliessung des europäischen Luftraums wegen Vulkan Eyjafjalla trifft die Geschäfte am Flughafen Zürich hart. Besonders schlimm ist die Situation für den Flughafenbeck Steiner. Er macht seinen Hauptumsatz in den Hallen des Airports. «Pro Tag verliere ich einen Umsatz von rund 20000Franken», klagt Geschäftsleiter Oliver Häni. Ein paar Tage lang sei das zu verkraften, doch wenn es so weitergehe, werde es eng. Seine beiden Filialen in den Abflughallen hat Häni in diesen Tagen ganz geschlossen. Diejenige im Airport-Shopping bleibt mit reduziertem Personal geöffnet.

«Tote Hose»

Auch der Spezialitätenstand «Alphüsli» gegenüber der Steiner-Filiale leidet. «Wir merken die Einstellung des Flugbetriebs massiv», sagt Verkäufer Patrick Baumgartner gegenüber dieser Zeitung. Rund 70 Prozent weniger Kundinnen und Kunden als sonst kämen zurzeit an seinen Stand. Einzig über die Mittagszeit würden einige vorbeischauen. Vor- und nachmittags sei tote Hose.

Ebenfalls deutlich spüren die Verkäuferinnen des Coop-Pronto-Shops das Ausbleiben der Touristenströme. «Wir bedienen zurzeit schätzungsweise 40 Prozent weniger Kunden», sagt eine Verkäuferin. Für sie hat das vorübergehende Grounding zumindest etwas Positives: «Die Arbeit ist etwas weniger streng.»

Während die Geschäfte vor der Bordkartenkontrolle noch geringe Umsätze erzielen können, bleiben sämtliche Läden dahinter ganz geschlossen - so auch die Zollfreigeschäfte und Boutiquen der Nuance Group. «Den finanziellen Schaden können wir zurzeit nicht beziffern», sagt Mediensprecherin Ulli Janett. Man befände sich auf Stand-by, wie der gesamte Flughafen. «Wie alle hoffen wir darauf, dass es ganz schnell weitergeht.»

Darauf hofft auch die Migros - obwohl der orange Riese gemäss eigenen Angaben am Flughafen nur geringe Einbussen hat. «Die Touristik- und Premiumprodukte laufen zurzeit schlecht. Dafür kaufen die gestrandeten Passagiere vermehrt Sandwiches und Convenience Food», erklärt Mediensprecherin Eve Pfeiffer. Dadurch würde sich der Schaden in Grenzen halten. Auch der Nachschub an exotischen Früchten sei trotz Flugverbot noch nicht gefährdet.

Blumen brauchts immer

Auch bei den Kiosken ist die Situation nicht gravierend. Zwar sind die 16Filialen in den Hallen des Zürcher Flughafens praktisch leer. Diejenigen nach der Bordkartenkontrolle sind gar geschlossen. «Weil aber viele Reisende auf die Bahn ausweichen und wir an Bahnhöfen viele Filialen haben, tangiert uns die Luftraumsperre kaum», sagt Mediensprecherin Stefania Misteli.

Gar nicht betroffen ist offenbar der Blumenverkauf. «Wir merken kaum etwas», sagt Patricia Zraggen, Verkäuferin bei «Blume 3000». Auch wenn nicht geflogen werden kann - auf rote Rosen will also niemand verzichten.