Swiss Re und Swisscom haben es bereits, weitere Firmen folgen: Ein Label soll Nutzerinnen und Nutzern künftig zeigen, welche digitalen Angebote sicher sind.
Wie sicher ist die App oder die Webseite, die ich gerade besuche? Dies soll für Nutzerinnen und Nutzer künftig auf einen Blick ersichtlich sein. Die Stiftung Swiss Digital Initiative lanciert dazu eine Kennzeichnung für sichere Apps oder Webseiten, das sogenannte Digital Trust Label.
Sich bereits zertifizieren lassen haben die Swisscom und die Rückversicherung Swiss Re. Die beiden Firmen haben die 35 Kriterien, die von einem Expertengremium geprüft werden, erfüllt. Dazu gehören Sicherheit, Datenschutz, Zuverlässigkeit und fairer Umgang mit den Nutzerinnen und Nutzern.
Bald führen will das Label die Schweiz-Tochter der Credit Suisse. Sie ist derzeit daran, den Prüfprozess zu durchlaufen. Weitere sechs Unternehmen haben Interesse angemeldet: Booking, Cisco, Credit Exchange, Kudelski, UBS Schweiz und Wefox.
Das Label erhält prominente Unterstützung aus Politik und Wirtschaft. An der Pressekonferenz am Dienstag betonten alt Bundesrätin Doris Leuthard, der Präsident der ETH Lausanne (EPFL) Martin Vetterli, Swisscom-Chef Urs Schaeppi oder André Helfenstein, CEO der Credit Suisse Schweiz, die Vorzüge des digitalen Labels. «Ähnlich wie das Bio-Label und die Nährwert-Tabelle für die analoge Welt dient das Digital Trust Label als Vertrauenssiegel in der digitalen Welt», sagte Doris Leuthard, Präsidentin der Stiftung Swiss Digital Initiative.
Swisscom-Chef Schaeppi ergänzte, die digitale Welt sei schnell und einfach, aber auch anonym. «Auf welche digitalen Dienstleistungen kann ich mich verlassen, welchem Anbieter vertrauen, sind die erfolgskritischen Fragen.» Mit dem Label werde in der digitalen Welt Transparenz geschaffen und Vertrauen gebildet. Gerade für Finanzdienstleistungen sei das Thema entscheidend, sagte der Credit-Suisse-Schweiz-CEO: «Das Vertrauen der Kundschaft und Sicherheit sind natürliche Grundpfeiler des Schweizer Bankings.»
Doch wie erkennen Kunden nun, ob eine App oder eine Website das Vertrauenslabel trägt? Dazu hat die Stiftung nach eigenen Angaben eine «klare, visuelle und nicht-technischen Sprache, die jeder verstehen kann», entwickelt. Auf der Visualisierung werden nochmals die vier wichtigsten Prüfpunkte genannt – auf Englisch.
Gleichzeitig kommt es in der Stiftung Swiss Digital Initiative zu einem Sesselrücken. Michael Hengartner, Präsident des ETH-Rats und ehemaliger Rektor der Universität Zürich, löst Martin Vetterli ab. Neu hinzu kommt auch André Kudelski, Chef der gleichnamigen Cybersecurity-Firma.
Ähnliche Bestrebungen zu einer digitalen Zertifizierung gibt es auch in der EU. Die EU-Kommission hat ein Gesetz zur Regulierung digitaler Dienste ausgearbeitet. Dieses sieht etwa Transparenzvorschriften, Regelungen zur Zusammenarbeit mit Regierungen oder Werbevorschriften vor. Ein weiterer Gesetzesvorschlag zielt auf «digitalen Märkte» und mächtige Anbieter wie Facebook. So sollen etwa gewerbliche Nutzer Daten, die sie bei Facebook-Werbung generieren, selbst nutzen können.
Doris Leuthardt (Die Mitte) . Die Frau die immer lacht. Das muss eine gute Sache sein, dieses Label. Sie lachte auch beim überstürzten Atomausstieg. Sie lachte bei der Energiewende , bei den Stromlücken. Sie sagte lachend die Energiewende kostet euch nur 40Fr/Pers./Jahr. Jetzt sind halt 400/Pers./Jahr. Sie muss ja für Ihre "Annahmen" und Empfehlungen nicht gerade stehen.
Doris Leuthardt (CVP) lacht. Doris lacht immer. Dann wird es eine gute Sache sein. Sie lachte auch beim AKW abstellen. Sie lacht bei Stromlücken. Sie lacht beim LKW-Problem. Sie lacht beim Postauto-Skandal. Das Leben ist immer so easy - wenn man immer lacht.