Nach dem UBS-Hammer: Das Sparkonto lohnt sich nicht – so wenig Zins gibt es bei anderen Banken

Die UBS zahlt ab Juni auf dem Sparkonto gar keinen Zins mehr. Andere Banken warten ab. Doch auch so sind die Zinssätze schon mikroskopisch klein.

Thomas Griesser Kym
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Auf dem Sparkonto kann der Anleger sein Geld je länger je weniger vermehren. (Bild: Fotolia)

Auf dem Sparkonto kann der Anleger sein Geld je länger je weniger vermehren. (Bild: Fotolia)

Andere Banken beobachten den Markt, die Zinssituation in der Branche und die Entwicklung bei den Negativzinsen. So reagieren die meisten angefragten Geldinstitute, ob bei ihnen wie bei der UBS ebenfalls eine Reduktion der Zinssätze auf Sparkonten ansteht.

Ein Vergleich zeigt: Geld ansparen kann man mit Sparkonten kaum mehr. Die Bandbreite der Zinsen beträgt 0,01 Prozent bis 0,05 Prozent, wie folgende Übersicht zeigt:

Bei Raiffeisen Schweiz sind die 0,05 Prozent eine Empfehlung der Zentrale an die einzelnen Raiffeisenbanken, wie Sprecherin Angela Rupp betont. Derzeit seien «keine Bestrebungen absehbar», die Empfehlung anzupassen. Bei der Thurgauer Kantonalbank sagt Sprecherin Tina Helfenberger, «wir prüfen unsere Konditionen laufend». Das gilt ebenso bei der Appenzeller Kantonalbank laut Kreditchef Alfred Inauen, bei Acrevis laut Kanyama Kruijthof vom Marketing und bei der St. Galler Kantonalbank laut Sprecherin Jolanda Meyer.

Ausweichen ist bedingt möglich

Meyer sagt, «grundsätzlich geben wir die Negativzinsen nicht an unsere Sparer weiter. Wir möchten aber verhindern, dass die St. Galler KB von Investoren gebraucht wird, um günstig viel Geld zu parkieren. In diesen Fällen suchen wir eine individuelle Lösung.» Im Klartext: Die SGKB versucht solche Leute zu überzeugen, zumindest einen Teil des Geldes anders anzulegen, etwa in Fonds. Laut Meyer sind solche Kunden «Einzelfälle mit einer gewissen Regelmässigkeit.»

Die mickrigen Sparzinsen müssen aber nicht der Weisheit letzter Schluss sein, auch nicht für Anleger, die andere Anlageformen scheuen. Einige Banken kennen Anlagesparkonten, die etwas mehr Zins abwerfen. Raiffeisen bietet zum Beispiel ein Mitgliedersparkonto, das mit 0,1 Prozent doppelt so viel Zins zahlt als das herkömmliche Sparkonto. Bei der Credit Suisse, die 0,01 Prozent bis 250'000 Franken zahlt und darüber nichts mehr, weist Sprecher Andreas Kern darauf hin, dass ein Sparkonto innerhalb eines Banking-Pakets, das die meisten Kunden hätten, mehr abwerfe.

Vorsicht bei Jugendsparkonten

Noch ein Blick auf die Jugendsparkonten. Hier zahlen die meisten Banken 0,5 Prozent (die Appenzeller KB 0,75 Prozent, die UBS ab 1. Juni 0,25 Prozent). Dies oft bis zu einer Limite von meist 20000 (bei Raiffeisen bis zu 50000) Franken. Darüber gibts nur noch den Minizins des normalen Sparkontos. Mit dieser Praxis wollen die Banken verhindern, dass Eltern grössere Summen auf Sparkonten ihrer Kinder parkieren, um mehr Zins zu kassieren. Allerdings: Wer das Geld derart parkiert, bekommt Probleme beim Bezug, denn es zählt dann zum Kindsvermögen.