Die Ruinen werden nicht nur nach Opfern durchsucht, Präsident Erdogan erhöht die Sicherheitspräsenz massiv. Kann er damit für Vertrauen in den angezählten türkischen Staat sorgen?

Mit der Türkei bahnt sich eine neue diplomatische Krise an. Neun westliche Botschafter wurden ins türkische Aussenministerium einbestellt. Doch es geht um viel mehr als um die vordergründige Terrorgefahr.

Die Türkei schiebt die Schuld für den Istanbuler Anschlag militanten Kurden zu – und dem Westen. Die Polizei hat eine Tatverdächtige festgenommen. Die Erklärung Ankaras wirkt nicht völlig schlüssig.

Mitten im touristischen Zentrum Istanbuls explodiert eine Bombe und reisst mehrere Menschen in den Tod. Laut der Polizei soll die Attentäterin aus Syrien stammen.

Minenunfälle sind in der Türkei keine Seltenheit. Am Freitag gab es im Norden des Landes in einem Bergwerk rund 300 Meter unter der Erde eine verheerende Explosion. Mindestens 40 Menschen kamen ums Leben. Dutzende weitere werden noch vermisst.

Was uns das Klopapier und die Trockenhefe war, ist den Bürgerinnen und Bürgern in der Türkei derzeit offenbar der Alkohol: Die Spirituosenhändler werden überrannt. Der Grund ist eine Ankündigung von Staatschef Erdogan. Plant dieser gar ein gänzliches Verbot durch die Hintertür?

Ein kleines Wunder für die Rettungskräfte: Über 24 Stunden nach dem verheerenden Erdbeben im Osten der Türkei können sie ein 2-jähriges Mädchen und ihre Mutter aus einem eingestürzten Haus retten. Insgesamt hätten 45 Menschen lebend geborgen werden können.

Bei landesweiten Razzien hat die Polizei mehr als 1000 angebliche Anhänger der Gülen-Bewegung festgenommen.

Über ein halbes Jahr dauert die Verhaftungswelle durch die Türkei nun schon an. Über 100'000 Menschen wurden festgenommen, fast 50'000 sitzen in Untersuchungshaft. Sie stehen im Verdacht, Anhänger von Erdogan-Feind Gülen zu sein.

Seit einem Jahr ist die Flüchtlings-Vereinbarung zwischen der EU und der Türkei in Kraft. Trotz vielen Nebengeräuschen dürfte sie vorerst Bestand haben, denn beide Seiten profitieren.

Im Streit mit Deutschland und den Niederlanden hat der türkische Innenminister Süleyman Soylu gedroht, tausende Flüchtlinge in die EU zu schicken. "Wenn ihr wollt, schicken wir euch die 15'000 Flüchtlinge, die wir jeden Monat zurückhalten", sagte Soylu.