Das NLB-Team von Floorball Uri hat die ersten beiden Partien im Playoff-Viertelfinal gegen Aergera Giffers mit 4:6 und 2:3 nach Verlängerung verloren. Nun stehen die Urschweizerinnen mit dem Rücken zur Wand.
«Hier regiert der Uristier», dieser Spruch prangte an der Wand der Sporthalle in Amsteg. Und gegenüber war zur Unterstreichung eine riesige Uri-Fahne aufgehängt. Die Halle war voll, auf den Rängen herrschte eine Bombenstimmung. Doch trotz der frenetischen Unterstützung schafften es die Urnerinnen nicht, die am Samstag auswärts in Giffers erlittene 4:6-Niederlage wettzumachen und die Viertelfinalserie am Sonntag auszugleichen.
Stattdessen gab es in den Reihen des Heimteams nach dem Schlusspfiff nur hängende Köpfe zu sehen. Verständlich, fiel doch der entscheidende Treffer erst in der Verlängerung. «Das ist eine ganz bittere Niederlage, zumal wir heute das bessere Team waren und uns deutlich mehr Chancen erarbeiteten. Aber deren Verwertung liess zu wünschen übrig», meinte Uri-Trainer Roman Imhof. «Meinem Team fehlt in solchen Spielen noch die Erfahrung. Giffers hat viel cleverer gespielt.»
Die Platzherrinnen waren fulminant gestartet und gingen bereits in der 6. Minute durch Jasmin Gnos in Führung, mussten dann jedoch durch einen unnötigen Ballverlust den Ausgleich hinnehmen. Wenige Sekunden vor dem Ende des ersten Drittels holten sich die Gäste mit einer schönen Angriffskombination gar die 1:2-Führung. Im mittleren Abschnitt liessen die Urnerinnen gleich zwei zweiminütige Überzahlphasen ungenutzt verstreichen, weil der Aufbau des Powerplays nicht wunschgemäss gelang und die Freiburgerinnen gekonnt störten. Im Schlussdrittel agierten die Gastgeberinnen dann drückend überlegen. Dafür wurden sie in der 52. Minute mit einem wunderschönen Weitschusstreffer von Captain Sabrina Rüttimann zum verdienten 2:2-Ausgleich belohnt. In den verbleibenden acht Minuten der regulären Spielzeit waren die Gelb-Schwarzen ganz nahe dran, den Sack zuzumachen. Die beste von mehreren Topchancen vergab Lara Gnos, die nach einem Ballgewinn alleine auf den gegnerischen Kasten losziehen konnte, jedoch zu spät abdrückte. Dem Golden Goal in der dritten Minute der Overtime ging ein fataler Fehlpass in der eigenen Platzhälfte voraus.
Durch diesen glücklichen Auswärtssieg hat sich Giffers eine komfortable Ausgangslage mit gleich drei Matchbällen erarbeitet. In Rahmen der Best-of-5-Serie brauchen die Westschweizerinnen jetzt nur noch einen Sieg, um in die Playoff-Halbfinals einzuziehen. In der dritten Begegnung vom kommenden Samstag winkt dem Tabellenzweiten der Hauptrunde die Chance, in der eigenen Halle alles klarzumachen. Doch Imhof gibt sich kämpferisch: «Die Serie ist keineswegs entschieden. Wir werden alles daransetzen, das Ganze noch umzubiegen. Zweimal haben wir nur ganz knapp verloren. Wenn es uns gelingt, im dritten Spiel das Break zu schaffen, sieht es wieder viel besser aus.» Ein allfälliges zweites Playoff-Heimspiel würde am 25. Februar in Amsteg stattfinden. In Spiel Nummer 5 hätte dann Giffers tags darauf wieder Heimvorteil.