Der Urner Andi Imhof hat ein bewegendes Wochenende hinter sich. Zuerst bestritt der 37-Jährige sein letztes Schwingfest, dann folgte der letzte Auftritt im Nationalturnen. «Ich war mehr als einmal den Tränen nahe», sagt Imhof.
Der Urner Andi Imhof hat ein sportintensives Wochenende hinter sich. Am Samstag setzte der vierfache Eidgenosse am ersten Tessiner Kantonalfest in Cadonazzo den Schlusspunkt unter eine glanzvolle Schwingerkarriere. Nur 24 Stunden später wurden auch die Schweizer Meisterschaften im Nationalturnen im bündnerischen Zizers zum grossen Abschiedswettkampf von Imhof. Er packte nochmals sein grosses Können aus und holte nach 2008, 2012 und 2021 den vierten Schweizer-Meister-Titel.
Nach einem geglückten Programm in den turnerischen Vornoten war Imhof im Ringen und Schwingen ein letztes Mal der Chef im Sägemehlring. Im Schlussgang besiegte er mit der Kombination Gammen/Kreuzgriff in der letzten Minute den Luzerner Roman Zurfluh. Wohl jeder Sportler wünscht sich einen solchen Moment für seinen Rücktritt.
Beim Einmarsch zur Rangverkündigung standen die vielen Weggefährten von Imhof Spalier. «Es war ein sehr schöner und emotionaler Abschied. Ich war mehr als einmal den Tränen nahe», sagte Andi Imhof einen Tag danach. Der 37-Jährige beendet mit 32 Festsiegen und 72 Kränzen eine aussergewöhnliche turnerische Laufbahn. Der 122 Kilo schwere und 190 Zentimeter grosse Kraftathlet krönte sich am Eidgenössischen Turnfest 2007, 2013 und 2019 dreimal zum König der Nationalturner. Eine weitere Lücke in seinen Palmarès schloss der Metallbaukonstrukteur mit dem Triumph an den Eidgenössischen Nationalturntagen 2017 in Eschenbach.
Mit diesem Leistungsausweis geht Andi Imhof als einer der erfolgreichsten Athleten in die Geschichtsbücher des Nationalturnens ein. Der dreifache Familienvater nimmt mit guten Gefühlen Abschied. «Wenn ich nochmals wählen könnte, wäre es sicher wieder das Nationalturnen. Es ist eine faszinierende und die wohl vielseitigste Sportart überhaupt.» Deshalb schlägt das Herz von Andi Imhof weiterhin für diesen Sport. In der Funktion als Coach des Eidgenössischen Nationalturnerverbandes sei er motiviert, seine grossen Erfahrungen weiterzugeben.