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Die Krienser Handballer gewinnen in Bern souverän mit 33:26. Erstaunlich souverän, weil: Gleich mehrere Leistungsträger schauen zu.
Kriens-Luzern hat eine Stammsieben, die Meister werden kann, die zweite Garde allerdings hat nicht allzu viel Kredit, weder in Kriens noch bei der Konkurrenz. Gestern aber standen sie im Mittelpunkt, jene Akteure, die das Scheinwerferlicht sonst anderen überlassen müssen. Mit 33:26 gewannen die Krienser beim BSV Bern, es war sogar die beste Leistung in diesem Jahr. Die Berner, die zuletzt sechs von sieben Spielen gewonnen hatten, waren den bereits als Qualifikationssieger feststehenden und infolgedessen ohne Druck antretenden Zentralschweizern klar unterlegen.
Der Start missglückte zwar, schnell führte Bern mit 4:1, danach fanden sich die Gäste vor über 2000 Fans jedoch immer besser zurecht. Der deutsche Routinier Fabian Böhm, einer der wenigen Titulare, führte aufgrund der Absenzen von Andy Schmid (geschont) und Moritz Oertli (rekonvaleszent) erstmals Regie. Neben ihm standen zwei Spieler, die zuletzt weniger Einsatzzeit erhielten und ihre Chance nutzen wollten: Tim Rellstab auf halblinks und Dimitrij Küttel auf halbrechts.
Beiden gelang ein gutes Spiel, Küttel wohl das beste, seit er im letzten Sommer das Trikot der Kadetten Schaffhausen mit jenem des HC Kriens-Luzern tauschte. Der 29-jährige Linkshänder, der sich in den letzten Monaten schwertat und zuletzt auch im Schweizer Nationalteam nicht überzeugen konnte, löste die Handbremse, machte kaum Fehler, traf sieben Mal ins gegnerische Netz. Zur Pause führte Kriens-Luzern mit 17:14, auch weil die bisher eher wacklige 6:0-Abwehr ordentlich funktionierte und Goalie Rok Zaponsek einen guten Tag erwischte.
Nach dem Seitenwechsel sass der zweite Anzug noch besser. Traumwandlerisch sicher fand eine Auswahl, die noch nie in dieser Zusammenstellung ein Meisterschaftsspiel bestritten hat, zu einer 27:16-Führung nach 45 Minuten. Björn Buob, vom Renommee her nur Kreisläufer Nummer drei, spielte praktisch durch, ebenso wie On Langenick, die Nummer zwei auf Linksaussen. Beide machten ihre Sache gut, Buob vor allem im Innenblock der Abwehr, Langenick als tadelloser Torschütze vom Flügel, im Gegenstoss und vom Penaltypunkt. Ins Bild passten auch die drei Siebenmeter, die Ersatzgoalie Fabian Pellegrini von Neo-Nationalspieler Felix Aellen parierte.
Und so nutzten die Krienser die Gelegenheit, neben Schmid auch Marin Sipic zu schonen, während Milos Orbovic nur auf den Platz kam, wenn Küttel für zwei Minuten auf die Strafbank musste. Weil neben Oertli auch Captain Ramon Schlumpf und Gino Delchiappo noch nicht einsatzfähig sind, streifte sich der HCKL in den letzten fünf Minuten sogar den dritten Anzug über, und auch der passte. «Ich bin super zufrieden mit der Leistung, alle können etwas Gutes mitnehmen», befand Trainer Peter Kukucka mit Blick auf den Cup-Halbfinal am Samstag auswärts gegen Suhr Aarau.
Bern – Kriens 26:33 (14:17)
Mobiliar-Arena. – 2075 Zuschauer. – SR Hardegger/Hardegger.
Strafen: je 3-mal 2 Minuten.
Bern: Bringolf (8 Paraden)/Ferrante (3); Getzmann (2 Tore/1), Vögtli (2), Aellen (5/2), Kaleb, Strahm (3), Nyström (3); Gantner (3), Arn (1), Baumgartner (4), Hirt, Eggimann (3).
Kriens-Luzern: Zaponsek (15 Paraden)/Pellegrini (3); Idrizi (3 Tore), Küttel (7), Böhm (6), Rellstab (5), Langenick (8/3), Buob (1); Lavric, Orbovic, Wolfisberg (1), Sigrist, Steenaerts (2), Wanner.
Bemerkungen: Bern ohne Zetterman, Rohr (verletzt), Weingartner (gesperrt), Kriens-Luzern ohne Schmid, Sipic (geschont), Schlumpf, Oertli und Delchiappo (verletzt). Pellegrini pariert Penaltys von Aellen (24./12:14, 25./12:15 und 37./15:22).
SPL 1. Finalrunde: Herzogenbuchsee – Spono Nottwil 30:27. Brühl – Yellow Winterthur 38:25. GC Amicitia – Kreuzlingen 26:21. – Rangliste: 1. Brühl 20/34. 2. Spono Eagles 21/32. 3. Herzogenbuchsee 20/18. 4. Yellow Winterthur 20/18. 5. GC Amicitia 20/16. 6. Kreuzlingen 21/16.
Herzogenbuchs. – Nottwil 30:27 (15:14)
Mittelholz. – 110 Zuschauende. – SR Keiser/Rottmeier. – Strafen: 1-mal 2 Minuten gegen Herzogenbuchsee, 5-mal 2 Minuten gegen Nottwil. – Spono Eagles: Soraya Schaller, Strebel; Thitikan Schaller, Ana Emmenegger (2), Jund (2), Mia Emmenegger (4), Stähelin (1), Zumstein (8), Snedkerud (1), Hodel (1), Amrein (4), Boesen (1), Venetz, Hartz, Bucher (3/1).