Nur zwei Verletzungen trüben die Jahresbilanz der Tennisprofis auf der internationalen Tour.
Noah López (ATP 944) hat beim 15000-Dollar-Turnier in Monastir (Tunesien) in der Startrunde gegen den als Nummer 3 gesetzten Russen Bogdan Bobrov (ATP 494) mit 5:7, 6:3, 5:7 verloren. In dieser Woche tritt er an gleicher Stätte nochmals an – dann ist für den 20-jährigen Jungprofi aus Ballwil die Saison zu Ende. Eine Saison, mit der er «ziemlich zufrieden ist, auch wenn sie noch besser hätte sein können». Das Highlight war das mit 15000-Dollar dotierte Futures-Turnier Anfang März in Torello (Spanien), wo er als Qualifikant bis in den Halbfinal vorstiess. Dieses Resultat katapultierte ihn in seinem zweiten Profijahr in der Weltrangliste von Position 2155 auf 1265. «Danach war ich beinahe zwei Monate an der Leiste verletzt und hatte beim Comeback Mühe, mein vorheriges Niveau wieder zu erreichen. In der zweiten Jahreshälfte lief es besser, auch wenn ich einige Matches ganz knapp verlor», bilanziert López, der sich im Ranking kontinuierlich weiter nach vorne arbeitete und am 5. Dezember mit Platz 925 den Höchstwert erreichte. Er setzt sich für das nächste Jahr ein ambitioniertes Ziel. «Ich will mit konstant guten Leistungen bei den Futures-Turnieren bis in die Endrunden kommen und mich damit in der Rangliste deutlich verbessern», sagt Noah López, der bald zu den 500 bis 600 besten Tennisspielern der Welt gehören möchte.
Adam Moundir, Tina Nadine Smith und Kristina Milenkovic, die drei anderen Zentralschweizer Profis, haben das Tennisjahr 2022 bereits beendet. Moundir pausierte der Coronapandemie wegen zwei Jahre, fiel dadurch in der Weltrangliste von seinem höchsten Ranking (ATP 437) immer weiter bis auf Platz 894 zurück und bestritt erst in dieser Saison wieder internationale Turniere. «Ohne Vorbereitung zu starten und das Jahr in den Top 700 abzuschliessen, ist ein Resultat, mit dem ich zufrieden sein kann», sagt der 27-jährige Luzerner, der sich 2022 in der Weltrangliste um 200 Plätze verbesserte. Jetzt beginnt für ihn die Planung für das nächste Jahr, mit dem Ziel, Ende Saison in den Top 400 zu stehen. «In diesem Fall würde ich weiterspielen – und wenn ich das Ziel nicht erreiche, dann schaue ich, wo es mich hinzieht», sagt Moundir, der nach wie vor 40 Prozent arbeitet, weil er sonst finanziell nicht über die Runden kommen würde. Der schweizerisch-marokkanische Doppelbürger wird im Februar in die neue Saison starten. Im Davis-Cup steht er für Marokko im Einsatz. Gegen die Elfenbeinküste geht es darum, sich für das Aufstiegsspiel in die World Group 1 zu qualifizieren.
Tina Nadine Smith musste einer langwierigen Rückenverletzung wegen ein halbes Jahr (April bis September) pausieren, womit ihre Jahresbilanz entsprechend zwiespältig ausfällt. «Ja, es war ein Auf und Ab, ich konnte tolle Erfolge feiern, aber ich musste mich eben auch durch diese Verletzung kämpfen», sagt die 20-jährige Meggerin. Die Zahlen sprechen für sich: Die schweizerisch-australische Doppelbürgerin erreichte am 6. Juni zunächst ihr bestes Ranking ihrer Karriere (WTA 561), büsste danach aber 166 Ränge ein und belegt zum Jahresende Platz 727. Sie konnte 2022 nur gerade 24 Partien bestreiten (7 Siege/17 Niederlagen), ein Jahr zuvor waren es deren 70 (42/28). Von diesem Rückfall lässt sich Smith aber überhaupt nicht unterkriegen, ihr gestecktes Ziel bleibt bestehen: Sie will mit dem Tennis ihren Lebensunterhalt verdienen. Und das zu erreichen, muss sie zu den besten 200 Spielerinnen der Welt gehören. «Ich freue mich sehr auf die nächsten Turniere und den Saisonstart in Australien», sagt Smith.
Kristina Milenkovic erreichte wie Smith in diesem Jahr die höchste Klassierung ihrer Karriere (WTA 856). Damit hat sie den bisherigen Spitzenwert aus dem Jahr 2017 um 100 Plätze verbessert. Die 21-jährige Surseerin steht 2023 bereits vor ihrer siebenten Saison.
Die Jahresbilanzen der Zentralschweizer Profis:
Adam Moundir (27, Luzern). Aktuelle Platzierung: ATP 691. – Höchste Platzierung: ATP 437 (11. November 2019). – Karrierebilanz: 112 Siege/70 Niederlagen. – Bilanz 2022: 33 Siege/21 Niederlagen. – Nummer 1 der Zentralschweiz, Nummer 17 der Schweiz.
Noah López (20, Ballwil). Aktuelle Platzierung: ATP 944. – Höchste Platzierung: ATP 925 (5. Dezember 2022). – Karrierebilanz: 67 Siege/60 Niederlagen. – Bilanz 2022: 40 Siege/30 Niederlagen. – Nummer 2 der Zentralschweiz, Nummer 23 der Schweiz (N2.23).
Tina Nadine Smith (20, Meggen). Aktuelle Platzierung: WTA 727. – Höchste Platzierung: WTA 561 (6. Juni 2022). – Karrierebilanz: 74 Siege/65 Niederlagen. – Bilanz 2022: 7 Siege/17 Niederlagen. – Nummer 1 der Zentralschweiz. - Nummer 21 der Schweiz (N2.21).
Kristina Milenkovic (21, Sursee). Aktuelle Platzierung: WTA 889. – Höchste Platzierung: 856 (14. November 2022). – Karrierebilanz: 85 Siege/108 Niederlagen. – Bilanz 2022: 19 Siege/27 Niederlagen. – Nummer 2 der Zentralschweiz. – Nummer 32 der Schweiz (N3.32).