Handball
Nach dem souveränen Qualifikations-Sieg: «Die wichtigsten Schritte kommen jetzt»

Kriens-Luzern gastiert heute beim BSV Bern (19.15 Uhr). Trainer Peter Kukucka spricht über den Gegner, den Cup-Halbfinal am Samstag und verrät, wer nicht Fussballspielen mag.

Interview: Stephan Santschi
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Peter Kukucka, Trainer des HC Kriens-Luzern, ist stolz auf die Leistungen seines Teams.

Peter Kukucka, Trainer des HC Kriens-Luzern, ist stolz auf die Leistungen seines Teams.

Bild: Martin Meienberger/Freshfocus

Bereits drei Spieltage vor dem Ende der QHL-Qualifikation steht Kriens-Luzern als Sieger fest. Gratulation. Ihr Fazit?

Peter Kukucka: Danke. Das haben wir uns sehr verdient, wir waren mehr oder weniger konstant, da steckt viel Arbeit dahinter. Doch wir träumen nicht, sind nicht einfach nur happy. Der Qualifikationssieg war der erste Schritt, die wichtigsten hingegen kommen jetzt noch.

Sind die Gedanken schon beim Cup-Halbfinal am Samstag bei Suhr Aarau?

Nein, daran denken wir erst nach dem Mittwoch, wir nehmen Spiel für Spiel. Wir fahren nach Bern, um dort zu gewinnen, und ich möchte die Spielanteile möglichst gut verteilen, damit alle ein gutes Gefühl für die kommenden Partien erhalten. Wir haben bisher erst fünf Punkte abgegeben, nur in Zürich verloren, darauf sind wir stolz. Wir verkaufen unsere Haut richtig teuer.

Bern ist in Fahrt, gewann sechs der letzten sieben Meisterschaftsspiele. Worauf führen Sie die Leistungssteigerung beim aktuell Sechstrangierten zurück?

Die Berner hatten viele Verletzte, die wieder da sind, die Breite im Kader ist zurück. Sie haben sich stabilisiert, verfügen über eine sehr starke Deckung. Die erste und zweite Welle, die schnelle Mitte, das alles spielen sie sehr temporeich, auch im Angriff haben sie mit Akteuren wie Felix Aellen interessante Leute. Diese Mannschaft kann es noch auf Platz vier schaffen.

Andy Schmid, Dimitrij Küttel und Milos Orbovic waren bei ihren Nationalteams, zudem stellte Kriens-Luzern fünf Akteure für die Schweizer U19-Auswahl.

Alle sind wieder gesund im Training, das ist das Wichtigste. Spiele vor und nach Länderspielen sind immer schwierig, nun geht es darum, dass wir die Nationalspieler wieder auf unsere Strategie einstimmen.

Wie steuern Sie die Belastung bei Schmid? Nach Meisterschaftsspielen hinkt er jeweils stark.

Andy wird bald 40, das ist ein Fakt und das darf man nicht unterschätzen. Nach Spielen ist er richtig angeschlagen, spürt die Ferse, die Achillessehne, die Knochen, deshalb investiert er viel in die Regeneration. In Bern wird er spielen, weil Spielpraxis auch für ihn wichtig ist. Fabian Böhm und Luca Sigrist werden ihn aber als Spielmacher entlasten, zudem haben wir die Option mit zwei Linkshändern im Rückraum.

Wie geht es den zuletzt verletzten Marin Sipic, Ramon Schlumpf, Moritz Oertli und Gino Delchiappo?

Ramon hat einen grösseren Muskelfaserriss erlitten, bei ihm dauert es sicher noch vier Wochen, vielleicht verpasst er sogar die ganzen Playoff-Viertelfinals gegen St. Otmar St. Gallen. Bei Gino sind wir nach der Gehirnerschütterung optimistisch, in drei Wochen sollte er voll zurück sein. Moritz ist im Training, wir forcieren allerdings nichts, Marin ist bereits heiss auf das Spiel in Bern. Ihn muss ich noch etwas bremsen. Wenn er beim Aufwärmen Fussball spielen will, sage ich ihm: Geh weg!

Wer ist der beste Fussballer unter Ihren Handball-Stars?

Da haben wir schon ein paar Kandidaten, Marin Sipic und Milos Orbovic zum Beispiel.

Und wer hat zwei linke Füsse?

Vielleicht Andy Schmid, ich weiss es aber nicht (lacht). Er mag nicht Fussballspielen, steigt lieber aufs Velo oder absolviert sein eigenes Programm.