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«Die Situation ist frustrierend»: Swiss Central wartet auf Punkte und Bewilligung

Vor dem Heimspiel gegen die Lions de Genève am Mittwochabend (19.30 Uhr, Staffeln) kämpft Swiss Central mit Herausforderungen auf und neben dem Platz.

Daniel Schriber
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SCB-Trainer Orlando beim Training in der Staffeln-Turnhalle.

SCB-Trainer Orlando beim Training in der Staffeln-Turnhalle.

Bild: Pius Amrein (luzern, 28. September 2022) / Luzerner Zeitung

Im Sport gibt es Zeiten, in denen fast alles zusammenpasst. Die Basketballer von Swiss Central durften dies in der vergangenen Saison erleben: Damals sorgte SCB mit mehreren Top-Leistungen für Aufsehen in der hiesigen Basketballszene. Das lag nicht zuletzt breiten und talentierten Kader. US-Spielmacher Antwoine Anderson zum Beispiel gehört zweifellos zu den stärksten Ausländern, der je für ein Luzerner Team seine Schuhe schnürte. Doch wie es so ist im Sport, kann in ein paar wenigen Monaten viel passieren. Anderson ist heute genauso SCB-Geschichte wie seine US-Mitspieler Michael Philipps und Jack Rauch. Der international erfahrene Harding Nana, der SCB in den vergangenen Jahren für ein Spesenhonorar zur Verfügung stand, zog mit seiner Familie nach Spanien. Zudem verliessen auch Dreierspezialist Marco Lehmann (Pause) und Captain Michael Plüss (Karriereende) den Klub.

Neuzugang darf noch nicht spielen

All das sind Gründe, weshalb Swiss Central derzeit nicht an der Spitze für Überraschungen sorgt, sondern seit dem ersten Spieltag am Tabellenende steht. Fünf von sechs Spielen gingen verloren, drei davon mit über 40 Punkten Unterschied. Bei Deutschschweizer Derby vom vergangenen Samstag in Birsfelden kam es zwar nicht so dick, aber zum zweiten SCB-Erfolg reichte es trotzdem nicht. Die Starwings Regio Basel, die mit vier Siegen aus den ersten acht Spielen gut in die Saison starteten, setzten sich mit 72:58 durch. Zu erwarten war die Niederlage auch deshalb, weil die Starwings mit drei ausländischen Profispielern auflaufen. Bei Swiss Central sind es nur deren zwei, was in der Schweizer Liga, in der vier Ausländer erlaubt und der Standard sind, einem beispiellosen Wettbewerbsnachteil gleich kommt.

Wie wir vergangene Woche bereits berichteten, steht bei Swiss Central nun deshalb ein dritter Profi in den Startlöchern. Der Amerikaner Lyrik Schreiner soll das Team auf der vakanten Spielmacherposition unterstützen. Nur: Schreiner ist noch nicht spielberechtigt. Seit bald zwei Wochen warten Spieler und Klub auf die behördlichen Bewilligungen. «Die Situation ist frustrierend», sagt SCB-Coach Orlando Bär. Dabei könnte Bär den Neuzugang doch gerade jetzt so gut brauchen.

Die «Löwen» stehen unter Druck

Am Mittwochabend (19.30 Uhr, Staffeln) steht nämlich bereits das nächste Spiel auf dem Programm; es ist die dritte Partie innert sieben Tagen. Ohne dritten Profi-Ausländer sind die Favoritenrollen im Duell gegen die Lions de Genève klar verteilt. Und dies, obwohl die Genfer bisher noch nicht richtig in Fahrt kamen und derzeit nur auf Rang 6 stehen. Es versteht sich von selbst, dass sich die «Löwen» in Luzern keinen Ausrutscher erlauben dürfen. Könnte vielleicht genau das die grosse Chance für Swiss Central sein? Nun, in der vergangenen Saison hätte man dies durchaus in Betracht gezogen. In Anbetracht der aktuellen Situation wäre ein SCB-Sieg gegen Genf aber nicht nur eine Überraschung, sondern gar ein kleines Wunder.