Basketball
Drei Fragezeichen bei Swiss Central Basket

Am Samstag empfängt Swiss Central die Starwings Regio Basel zum letzten Heimspiel der Saison. Unklar ist, wie es danach weitergeht.

Daniel Schriber
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Am Ball: Kelechi Obim muss sich womöglich operieren lassen.

Am Ball: Kelechi Obim muss sich womöglich operieren lassen.

Bild: Manuela Jans-Koch (Luzern, 4. 1. 2023)

Es soll nochmals ein richtiges Basketballfest werden. Für das letzte SCB-Heimspiel vom Samstagabend (17.30 Uhr, Staffeln) hat Sport- und Eventchef Zoran Popovic kräftig die Werbetrommel gerührt und zahlreiche aktive und ehemalige Basketballer aus der Region eingeladen. «Mit dabei sind auch einige der Pioniere, die in den 1960er-Jahren den Basketballsport nach Luzern gebracht haben», verspricht Popovic.

Und weil Swiss Central die Starwings aus Birsfelden zum Deutschschweizer Derby begrüsst, dürften auch einige Gästefans zugegen sein. Kurz: Einem unterhaltsamen Saisonabschluss steht nichts im Weg. Natürlich hofft auch Thomas Müller auf einen Sieg im Kellerduell. Mehr Gedanken als über die sportliche Aktualität macht sich der SCB-Präsident jedoch über die längerfristige Planung. Im Vordergrund steht die Frage, ob Swiss Central im Herbst wieder in der höchsten Liga – der Swiss Basketball League (SBL) – antreten wird. Oder ob der Verein zum zweiten Mal nach 2020 freiwillig in die NLB absteigt. «Unser Fokus liegt auf der SBL», betont Müller auf Anfrage. «Aber ...» – und nun müssen wir etwas ausholen.

Rund 45'000 Franken gesammelt

Swiss Central Basketball beschäftigt sich aktuell mit drei grossen Fragezeichen. Das erste betrifft das Geld. «Die Finanzierung für die neue Saison ist noch nicht gesichert», sagt Müller. Zwar konnte der Verein über ein Crowdfunding in den vergangenen Wochen rund 45'000 Franken sammeln. Damit ist die kommende Saison aber noch nicht gesichert – schliesslich beträgt das anvisierte Saisonbudget rund 300'000 bis 350'000 Franken.

Müllers Zielsetzung ist gar noch ambitionierter: «Ich möchte ein gesundes Fundament erreichen, sodass wir nicht jedes Jahr die Mittel für die neue Saison zusammenkratzen müssen.» Um dieses Ziel zu erreichen, wünscht sich Müller möglichst viele mehrjährige Sponsoringverträge. Er sagt: «Wir haben in den vergangenen Monaten einige gute und hoffnungsvolle Gespräche geführt, aber gesichert ist noch nichts.» Das zweite Fragezeichen betrifft das Kader. Noch ist unklar, welche Spieler dem Verein in der kommenden Saison zur Verfügung stehen werden. Routinier Joël Fuchs zum Beispiel erwähnte bereits mehrfach, dass es sich um seine letzte Spielzeit in der SBL handeln könnte. Flügel Kelechi Obim kämpfte zuletzt immer wieder mit Schulterproblemen und muss möglicherweise operiert werden. Offen ist zudem, wie es mit den beiden Ausländern Trevion Lamar und Julian Roche weitergeht.

Spielergespräche stehen noch aus

Präsident Thomas Müller mag diesbezüglich nicht spekulieren. «Wir werden in den kommenden Wochen mit sämtlichen Spielern und Coaches Gespräche führen, danach wissen wir mehr.» Bis dann – Müller spricht von Mitte Mai – wird auch klar sein, ob das Lizenzgesuch von Swiss Central akzeptiert wurde.

Das dritte Fragezeichen betrifft den Trainerposten. Anfang Februar übernahm der Montenegriner Rajko Krivokapić den Job vom zuvor entlassenen Orlando Bär. Obwohl auch Krivokapić das Team nicht auf die Erfolgsstrasse führen konnte (Bilanz: zwei Siege, elf Niederlagen), ist Müller zufrieden mit der Leistung des neuen Cheftrainers.

Ob und wie es mit Krivokapić weitergehen wird, steht trotzdem noch in den Sternen. Nur Stunden nach dem letzten Heimspiel fliegt der 37-Jährige zurück in seine Heimat. Thomas Müller betont jedoch: «Wir bleiben mit ihm in Kontakt und werden zu gegebenem Zeitpunkt über ein mögliches, weiteres Engagement sprechen.» Viele Fragen also bei Swiss Central Basketball. Diese werden bis am Samstagabend zwar nicht geklärt sein – das geplante Basketballfest soll daran jedoch nicht scheitern.