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Die Schweiz muss gegen Irland unnötig lange zittern, kommt mit dem 2:0 aber seiner Siegpflicht nach. Die Tore erzielen Haris Seferovic und Edimilson Fernandes.
** Video Highlights **
— nationalteams_SFVASF (@SFV_ASF) October 15, 2019
🇨🇭 2:0 🇮🇪
⚽️ 16' Seferovic
⚽️ 93' Duffy OG pic.twitter.com/hziPaXVgOT
Nicht ganz 15 Minuten sind noch zu spielen, dank Haris Seferovics frühem Tor liegt die Schweiz gegen die Iren wie vor etwas mehr als einem Monat in Dublin 1:0 vorne. Es kommt noch besser: Breel Embolo schiesst im Sechzehner Seamus Coleman an die Hand, der irische Captain sieht die zweite gelbe Karte und muss vom Feld, Ricardo Rodriguez tritt zum Penalty an. Und dann das: Rodriguez schiesst passend zur Leistung schwach und scheitert an Darren Randolph. Damit beginnt tatsächlich wieder das grosse Zittern in der Schlussphase, in welcher die Mannschaft von Trainer Vladimir Petkovic in den vergangenen Spielen so oft Probleme bekundet. Fährt sie die verdiente Ernte wieder nicht ein?
Die Schweizer wirken jetzt plötzlich unsicher, vielleicht gibt es sogar eine gewisse Angst vor dem Missgriff. Oder aber sie haben aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt, jedenfalls riskieren sie jetzt nicht mehr alles. Doch die Iren haben noch immer wenig zu bieten, Chancen haben sie keine mehr. Dann passt der eingewechselte Renato Steffen auf für den verletzten Admir Mehmdi früh hereingekommenen Edimilson Fernandes, er schiesst. Shane Duffy versucht noch zu retten, was zu retten ist, aber das reicht nicht. 2:0, Schlusspfiff, der Sieg ist perfekt, weshalb Petkovic später sagen wird: «Das ist ein sehr guter Tag für mich, aber auch für das Team.»
Es ist die beste Nachricht aus Genf, weil die Schweizer unter Siegzwang gestanden sind und sich nun in eine gute Position für die direkte EM-Qualifikation bringen. Siege gegen Georgien und Gibraltar vorausgesetzt. Nur: Der spielerische Befreiungsschlag ist das 2:0 nicht. Dafür hätte sie sich viel früher und mit mehr Toren belohnen müssen.
Dabei ist es der erwartete Krampf vor nicht ganz 25000 Zuschauern im Stade de Genève gegen die kampfstarken Iren. Petkovic setzt auf die Dreierkette und schenkt derselben Formation das Vertrauen, die gegen die Dänen vor drei Tagen verloren hat, getreu dem Motto: Chance auf Wiedergutmachung. Schnell findet sie ins Spiel, kombiniert teilweise gefällig, direkt, aber zu oft mit hohen Bällen. Kein probates Mittel gegen den technisch limitierten Widersacher, der letztmals vor einem Jahr verloren hat. Doch die Schweizer bearbeiten ihn in der ersten Halbzeit mit Nachdruck, belagern den Sechzehner, zu vielen Chancen kommen sie in der Anfangsphase bis auf Granit Xhakas Distanzschuss jedoch nicht. Es braucht den Einsatz von Manuel Akanji, der in der gegnerischen Platzhälfte ein Kopfballduell gewinnt, den anschliessenden direkten Pass von Admir Mehmedi auf Haris Seferovic und dessen satten Schuss aus 18 Metern zur Führung. Jubel, alle Schweizer bis auf Yann Sommer liegen sich in den Armen. Durchatmen.
Später haben Captain Stephan Lichtsteiner – seine Präsenz tut dem Team gut -, Schär und Seferovic Möglichkeiten. Und sogar die biederen Iren melden vor der Pause ihre Ansprüche mit einem Schuss weit neben das Tor an. Auch in der zweiten Halbzeit bleiben die Schweizer spielbestimmend, aber sie liegen in der Weltrangliste ja auch 17 Plätze vor dem Gegner. Seferovic ist gut, er scheitert mit seinem Kopfball ebenso an Goalie Darren Randolph wie später Fabian Schär am Pfosten – ja, es hätte vieles leichter sein können.
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