Drittligist Ebikon verliert gegen Horw nach grossem Kampf 2:3. Die Aufstiegsrunde ist praktisch weg.
«Nun werden wir ein 3:3 machen», zeigte sich Ebikons Sportchef Philipp Niederberger guten Mutes zur Pause. Trotz des zwischenzeitlichen 0:3-Rückstandes gegen ein spielstarkes Horw, souveräner Leader der Gruppe 2 und Aufstiegskandidat, hoffte er. Und siehe da. Niederberger hätte fast noch richtig getippt. Sein Team zeigte eine starke Moral nach dem Seitenwechsel, viel Kampfgeist und sorgte mit den beiden Treffern (70. Fabio Brunner, 81. Marco Vrhovac Foulpenalty) nochmals für Spannung. Der Ausgang der Partie stand auf Messers Schneide, was vermutlich nur ganz wenige Fans für möglich hielten.
Doch Horw schaukelte den elften Sieg im 15. Spiel über die Zeit.
«Schade, wir haben aufopfernd gekämpft. Doch es fehlte in den ersten 45 Minuten der Mut, gegen diesen Gegner etwas zu holen»,
monierte Ebikons Captain und Verteidiger Cyrill Imhof. Der 35-jährige Routinier sagt weiter: «Wir haben uns das Leben selber schwer gemacht. Ein individueller Fehler und einige Unkonzentriertheiten ermöglichten dem Gast schon früh die Führung und bis zur Pause einen klaren Vorsprung. Dann wird es gegen einen solchen Gegner nicht einfach.»
Horws Florian Falleger (4. 0:1), Timo Schmid (40. 0:2) und Adrian Vögtli (44. 0:3) waren für das 3:0 bis zur Pause besorgt. Niederberger: «Dass wir das Spiel fast noch drehen, spricht für den Charakter der Mannschaft. Nichts sprach mehr für uns, doch wir haben eine Reaktion gezeigt.»
Damit dürfte auch das sportliche Ziel, das Erreichen der Aufstiegsspiele (Top 2), kein Thema mehr sein. Niederberger entgegnet:
«Abgerechnet wird am Schluss. Die Hypothek ist hoch, doch es bleiben uns noch sieben Partien bis Qualifikationsschluss. Wir wollen bis am Schluss um den zweiten Rang mitspielen. Ein anderes Ziel verfolge ich erst gar nicht. Sonst können wir gleich aufhören.»
Allerdings werden sich Horw (35) und Gunzwil (29) vermutlich keine Blösse mehr geben und das Ding durchziehen. Gefahr droht höchstens noch von Kriens II, das nur vier Punkte hinter den Michelsämtern liegt. Am Donnerstag findet das Rontalderby zwischen Root und Ebikon statt.
Mit 35 Punkten ist Horw der einzige Drittligist in sämtlichen Gruppen ohne Niederlage. Das Team von Spielertrainer Marco Mangold, Assistent Dominic Schilling und Coach Lorenzo Campillo steht so gut wie in den Aufstiegsspielen. Diese Equipe, die defensiv wie offensiv keine Schwächen hat, kann sich nur noch selber schlagen auf dem Weg dorthin. Die Kicker vom Seefeld spielen keck auf, sind effizient und haben einen guten Mix aus jungen und routinierten Spielern. Mit Mangold, Schilling und dem Wintertransfer Lars Unternährer (ex-Schötz, 1. Liga) stehen zudem drei Challenge-League-erprobte Ex-Kriens-Spieler im Kader. «Wir haben viel Qualität in dieser Mannschaft. Selbst dieses Spiel müssten wir höher gewinnen und früher die Entscheidung suchen. Doch wir haben das 4:0 nicht gesucht und kamen unnötig ins Zittern. Wir müssen unser Spiel 90 Minuten machen», analysiert Schilling.
Was bewegte Unternährer zu Horw zu wechseln? «Ich war längere Zeit verletzt und habe im Kanton Nidwalden meine Arbeitsstelle. In Horw kenne ich viele Spieler, mein Umfeld ist hier, der Verein ist sympathisch und das Fanionteam ambitioniert und aufstiegswillig. Das hat mich gereizt. Wir sind auch neben dem Platz eine verschworene Einheit. Ich bin glücklich hier.» Am Donnerstag kommt Malters (4. Rang; 22 Punkte). Schilling: «Wir wollen nachdoppeln mit einem Sieg und einen weiteren Schritt Richtung Aufstiegsrunde machen. Doch wir müssen wieder über die gesamte Spielzeit unsere Qualitäten ausspielen, dann kommt es gut.»