Halbmarathon Kopenhagen
Pannen, Pech und eine Weltklassezeit: LC-Brühl-Läufer Dominic Lobalu läuft trotz Zwischenfällen zu 59:12 im Halbmarathon

Kurz vor dem Start fehlt ein Schuh, im Rennen funktioniert die Trinkflasche nicht: Dominic Lobalu erreicht dennoch sein Ziel, beim Halbmarathon in Kopenhagen unter einer Stunde zu laufen. Der 24-Jährige vom LC Brühl läuft im Weltklassefeld auf Platz fünf. Auch Tadesse Abraham lässt aufhorchen.

Ralf Streule Jetzt kommentieren
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Dominic Lobalu vor dem Kopenhagener Stadtplan mit eingezeichneter Halbmarathonstrecke - trotz vieler Vorbereitungen gingen ein paar Sachen schief.

Dominic Lobalu vor dem Kopenhagener Stadtplan mit eingezeichneter Halbmarathonstrecke - trotz vieler Vorbereitungen gingen ein paar Sachen schief.

Bild: Markus Hagmann

Dominic Lobalu vom LC Brühl ist in diesem Jahr zu einem der stärksten Langstreckenläufer der Welt geworden. In der Rennvorbereitung und -umsetzung aber scheint er noch grosses Potenzial zu haben. Nachdem er bei Weltklasse Zürich den möglichen Sieg verpasste, weil er die Glocke überhörte, welche die letzte Runde anzeigt, gingen am Sonntagmorgen beim Halbmarathon in Kopenhagen gleich zwei Dinge schief. Eine halbe Stunde vor dem Start merkte er, dass ein Schuh fehlt und im Hotelzimmer zurückgeblieben ist. Trainer Markus Hagmann sprintete die 2,5 km zum Hotel und holte den Schuh. Im Rennen dann gab es Probleme, weil Lobalu die offiziellen Trinkflaschen verwenden musste, er mit diesen aber nicht zurechtkam - und sich deshalb ab dem achten Kilometer, anders als die Konkurrenz, nicht mehr verpflegte.

Trotz dieser Pannen hat der in Abtwil wohnhafte Südsudanese seine Bestzeit um zwei Minuten verbessert, ja pulverisiert. Im sehr stark besetzten Feld lief er von Beginn weg in der Spitzengruppe mit, leistete sogar sehr viel Führungsarbeit. Erst auf dem letzten Kilometer musste er den späteren Sieger Milkesa Mengesha aus Äthiopien ziehen lassen. Lobalu lief 14 Sekunden hinter ihm ins Ziel - als Fünfter. Mit seiner Zeit von 59:12 Minuten hat er sich nun auch im Halbmarathon definitiv unter die Besten der Welt gelaufen.

Tadesse Abraham wird 14., Julien Wanders 41.

Mit seiner Zeit blieb der Südsudanese um eine Sekunde unter Julien Wanders’ Schweizer- und Europarekord. Auch Wanders war am Start: Er kam als 41. ins Ziel mit 1:03:47 – aufgrund seiner Verletzungsgeschichte der letzten Monate aber kein schlechtes Resultat. Tadesse Abraham, der 40-jährige Schweizer Marathon-Rekordhalter, war auf den ersten Kilometern ebenfalls in der Spitzengruppe dabei und wurde am Ende 14., mit starken 59:53 Minuten – was gleichzeitig Ü40-Europarekord bedeutet.

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