Schattdorf unterliegt Kriessern mit 11:26. Doch die Gegenwehr war stärker, als es das Resultat suggeriert.
Zum Abschluss der Vorrunde in der NLA-Mannschaftsmeisterschaft der Ringer musste Schlusslicht Schattdorf gegen den noch verlustpunktfreien Leader Kriessern antreten. Trotz Heimvorteil war schon im Voraus klar, dass im Kräftemessen mit den bisher äusserst souverän aufgetretenen Ostschweizern kaum etwas zu holen sein dürfte. Aber immerhin gelang es den Gastgebern, den haushohen Favoriten zumindest ein wenig in Verlegenheit zu bringen. Im Auftaktkampf (57 Kilo Freistil) zeigte Thomas Epp einen beherzten Auftritt. Er hatte seinen Gegner Sandro Hungerbühler problemlos im Griff und siegte noch vor Ablauf der zweiten Runde durch technische Überlegenheit. Daraufhin legte Simon Marti im Greco-Schwergewicht gleich nach, indem er seinen Konkurrenten Daniel Loher ganz deutlich nach Punkten besiegte.
Nach den beiden gewonnen Startfights und einer 7:1-Führung hatten die Platzherren ihr Pulver jedoch bereits verschossen. Sven Gamma, Elias Kempf und Leon Kempf verloren ihre Kämpfe allesamt durch technische Unterlegenheit. Dadurch ging Kriessern mit einem komfortablen Vorsprung von sechs Punkten (13:7) in die Pause.
Zu Beginn des zweiten Abschnitts war Schattdorfs Aushängeschild Nicolas Christen in der 86-Kilo-Greco-Klasse ganz nahe dran, den Abstand wieder zu verkürzen. Im überaus spannenden und ausgeglichenen Kampf gegen Fabio Dietsche lag er bis kurz vor Schluss knapp in Führung, ehe der Rheintaler den Spiess noch umdrehen und hauchdünn mit 5:4 obsiegen konnte. Während Peter Zberg im anschliessenden Duell mit Dorien Hutter chancenlos blieb, kam beim Kampf von Sven Epp (80 Kilo Freistil) nochmals etwas Hoffnung auf, wieder näher heranzukommen. Epp brachte seinen Gegner Tobias Betschart an den Rand einer Niederlage, zog aber letztlich etwas unglücklich mit 3:4 Punkten den Kürzeren. Auch im abschliessenden Fight von Benjamin Gander (75 Kilo Greco) ging es sehr ausgeglichen zu und her. Der Schattdorfer musste sich nach einer 3:0-Führung in der Gesamtabrechnung mit 3:5 Punkten geschlagen geben.
«Ich bin eigentlich ganz zufrieden mit unserer heutigen Vorstellung. Vor allem wenn man bedenkt, dass Kriessern mit der nahezu bestmöglichen Aufstellung angetreten ist», bilanzierte Schattdorfs Trainer Michael Jauch, der wegen einer Schulterverletzung nicht selber auf die Matte steigen konnte, nach dem Kampf. «Drei Kämpfe hätten auch auf unsere Seite kippen können. Insgesamt war es gute und kompakte Leistung. Keiner ist abgefallen und alle haben ihr Bestes gegeben.»
Ursprünglich hatten sich die Urner zum Ziel gesetzt, den Sprung in den Halbfinal zu schaffen. Aufgrund von Verletzungspech mussten sie inzwischen jedoch zurückbuchstabieren. Jauch dazu: «Wir streben nun den fünften Platz und damit die vorzeitige Sicherung des Ligaerhalts an. Die Verbannung in die Auf-/Abstiegsrunde möchten wir möglichst vermeiden.» Der voraussichtlich entscheidende Kampf um den 5. Platz steht bereits am kommenden Samstag an. Schattdorf empfängt den Aufsteiger Oberriet-Grabs, der bislang ebenfalls erst einen Punkt geholt hat und zusammen mit den Schattdorfern ziemlich abgeschlagen das Tabellenende ziert. «Dieses Kellerduell wollen wir unbedingt gewinnen», betonte Jauch. In der Hinrunde resultierte zwischen diesen beiden Riegen ein 20:20-Remis.