Warum die Absage der Spengler-Cup ein Grossanlass mit sportlicher, politischer und kultureller Bedeutung ist.
Hat es jemanden ausserhalb der Verwandtschaft von Sascha Ruefer interessiert, dass der Uhrencup zu Grenchen 2020 und 2021 der Pandemie zum Opfer gefallen ist? Nein. Dabei ist der TV-Star die graue Eminenz unseres traditionsreichsten Fussballturniers (seit 1962). Hingegen ist die Absage des Spengler-Cups ein nationales Thema. Was zeigen mag, welch immense Bedeutung das traditionsreichste Hockeyturnier (seit 1923) für die Welt, die Schweiz, die Bündner und den HC Davos hat.
Der HC Davos macht fast die Hälfte seines Umsatzes von rund 30 Millionen Franken mit dem Spengler-Cup und nimmt in der Altjahrswoche so viel Geld ein wie mit dem Meisterschaftsbetrieb zwischen September und April. Ohne den Spengler-Cup wäre Davos nicht mehr als ein berühmter Name im Amateurhockey. Wie der EHC Arosa, der ohne eine Geldmaschine wie den Spengler-Cup noch knapp ein Team in der höchsten Amateur-Liga zu finanzieren vermag.
Der Spengler-Cup ist für Davos so, wie wenn der Uhrencup dem FC Grenchen so viel Geld bescheren würde, dass er in die höchste Liga zurückkehren und dort YB und den FCB erfolgreich herausfordern könnte. Logisch also, dass dem HC Davos mit Steuergeldern geholfen wird, um den Einnahmeausfall durch den Spengler-Cup zu kompensieren. Es geht um einen Grossanlass mit sportlicher, politischer und kultureller Bedeutung. Der HC Davos und der Spengler-Cup sind too big to fail.