Roger Federer besiegt den Kroaten Marin Cilic (32, ATP 47) mit 6:2, 2:6, 7:6 (7:4), 6:2 und steht in er dritten Runde der French Open. Dort trifft er am Samstag auf den Deutschen Dominik Koepfer (27, ATP 59).
Er hat sich genug erholt und lange genug trainiert. Was Roger Federer bei den French Open sucht, was er vermisst hat, ist das Duell mit den Besten, in den grössten Arenen, den Rausch des Adrenalins, das in engen Spielen durch den Körper schiesst. Jene Momente, die ihm nur das Tennis geben.
Roger Federer besiegt den Kroaten Marin Cilic (32, ATP 47) mit 6:2, 2:6, 7:6 (7:4), 6:2 und steht bei den French Open in der dritten Runde. Für Federer ist das Duell mit dem US-Open-Sieger von 2014 mehr als das. Und erlebt all das, was ihm gefehlt hat, vielleicht sogar noch mehr. Im ersten Satz gelingen Federer Breaks zum 2:1 und 4:1. Als er im zweiten Durchgang mit einem Break hinten liegt, wird er als Rückschläger beim Stand von 2:3 aus seiner Sicht verwarnt, weil er sich nach Ansicht des Schiedsrichters zu viel Zeit genommen habe. Es kommt zu einem Disput, der sich bis zum Ende des Satzes durchzieht. Erst dann findet Federer wieder seine innere Ruhe.
Nach dem Spiel sagte Federer: «Ich hatte nicht mitbekommen, dass Cilic sich an mir stört. Ich hatte auch nicht das Gefühl, dass ich langsam gespielt habe und wollte verstehen, was vorging.» Ihm sei wichtig, in Diskussionen die Ruhe zu bewahren, nicht emotional und nicht aggressiv. «Ich sagte mir: «‹So, jetzt besprechen wir das in aller Ruhe.›» Er habe das Gefühl, diesen Zwischenfall in positive Energie umgewandelt zu haben. «Mir war wichtig, zu zeigen, dass ich mir nicht alles gefallen lasse. Dass mir diese Momente wichtig sind und ich nicht einfach alles hinnehme nach dem Motto: ‹Schwamm drüber, ich bin happy, überhaupt hier in Paris zu sein.›»
Es ist zwar erst die zweite Runde, aber es ist ein Duell zweier Giganten des letzten Jahrzehnts: Hier Federer, der 20-fache Grand-Slam-Sieger, dort Cilic, der US-Open-Sieger von 2014, der 2017 auch in Wimbledon und 2018 bei den Australian Open im Final stand, wo er jeweils gegen Federer verlor. Cilic ist der zehnte Spieler, gegen den Federer nun bei allen vier Grand-Slam-Turnieren mindestens einmal gespielt hat. Und der siebte Kontrahent, den er bei jedem Major-Turnier besiegt hat. Zwar verspielt Federer im dritten Satz eine 3:1-Führung, gewinnt aber das Tiebreak mit 7:4. Das einzige Minibreak ist ein Geschenk: Ein Doppelfehler von Cilic.
Im vierten Satz gelingen Roger Federer Breaks zum 3:1 und 6:2. Nach 2:35 Spielzeit setzt sich der Sieger von 2009 durch. Nach dem Spiel sagt er: «Ich habe noch Energie. Das ist ein gutes Zeichen für das, was noch kommt.»
Sein Gegner in der dritten Runde ist der Deutsche Dominik Koepfer (27, ATP 59). Der Deutsche ist ein Spätzünder. Er spielte in Florida, wo er Betriebswirtschaft und Pädagogik studierte und noch immer lebt, College-Tennis. Der Linkshänder war bereits 21, als er seinen ersten ATP-Punkt gewann. Erst vor zwei Jahren stiess er erstmals in die Top 100 der Weltrangliste vor. Anfang Jahr erreichte er in Buenos Aires und Acapulco die Halbfinals. Nach den US Open und den French Open im letzten und den Australian Open Anfang Jahr steht er in Paris erst zum dritten Mal in seiner Karriere im Hauptfeld eines Grand-Slam-Turniers.