Das emotionale Leben des «Magic» Johnson

Die Karriere von Earvin «Magic» Johnson bewegte die Fans. Am Mittwoch wird der einstige NBA-Star 60 Jahre alt.

Peer Lasse Korff (SID)
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Basketball-Ikone Earvin «Magic» Johnson. Bild: Mark J. Terrill/AP (Los Angeles, 6. Juli 2019)

Basketball-Ikone Earvin «Magic» Johnson. Bild: Mark J. Terrill/AP (Los Angeles, 6. Juli 2019)

Earvin «Magic» Johnson spricht plötzlich etwas leiser, sein Blick wird ernster. Der 7. November 1991, der Tag an dem das glamouröse Leben der Basketball-Ikone eine schicksalhafte Wendung nahm, bewegt ihn vor seinem 60. Geburtstag am Mittwoch noch immer. «Das war eine harte, eine sehr emotionale Zeit», sagt Johnson. Eine Zeit, die ihn für immer mit seinem grossen sportlichen Rivalen Larry Bird verschwor.

Als Bird, der Star der Boston Celtics, von der HIV-Infektion des Spielmachers der Los Angeles Lakers erfuhr, fand er keine Ruhe mehr. Er musste sofort Johnson sprechen. «Dass sich Larry und Michael Jordan sorgten, hat mir mental wirklich geholfen, bevor ich mich um die körperlichen Dinge kümmern konnte», sagt Johnson nun im Interview des TV-Senders CBS anlässlich seines runden Ehrentages: «Fast 30 Jahre später sitze ich hier.»

Grosse Rivalität zwischen den Lakers und Celtics

Johnson ist noch immer topfit, die nicht so glückliche Zeit als Präsident bei den Lakers hat er nach dem Rücktritt im Mai hinter sich gelassen. Bei Instagram zeigt er sich nun im Italien-Urlaub mit der Figur eines Athleten. Es geht ihm sichtlich gut an der Seite seiner Frau Earlitha «Cookie» Kelly. Aus Michigans Hauptstadt Lansing stammend, hat er es in Los Angeles zu schwerem Reichtum gebracht, unter anderem durch sein Unternehmen «Magic Johnson Enterprises». Doch vor allem definiert er sich noch immer über den Basketball, der ihn weltberühmt machte. Die grosse Rivalität der Lakers und der Celtics in den 1980er-Jahren ist legendär, die Erinnerung an die Duelle zwischen Johnson und Bird bringt die Fans noch heute in Verzückung. Fünfmal gewannen die Lakers in dem Jahrzehnt den Titel in der NBA, dreimal die grossen Kontrahenten.

Die Wunde der Niederlage 1984 klafft in Johnson noch immer. «Ich hatte in grossen Spielen immer abgeliefert. Das war der erste Moment, in dem ich überhaupt nicht gut gespielt habe, ich war der Grund für die Niederlage», sagte Johnson, der unter anderem den grossen Kareem Abdul-Jabbar an seiner Seite hatte. «Die Überschrift Tragic Magic werde ich niemals vergessen. Ich habe den ganzen Sommer geweint.» Doch der mit 2,06 Meter aussergewöhnlich grosse Aufbauspieler setzte den Frust in Energie um. Die Finalsiege gegen die Celtics 1985 und 1987 sorgten in ihm für Zufriedenheit.

Olympia-Gold mit dem «Dream Team»

Dann kam der traurige Novembertag 1991, an dem er seine Karriere beendete. Johnson wollte sich fortan der AIDS-Aufklärung widmen, die ihn bis heute begleitet. Doch er sollte noch einmal zurück aufs Parkett kommen. Und wie! Mit dem «Dream Team» der USA dominierte der brillante Passgeber an der Seite von Bird, Michael Jordan, Charles Barkley und Co. die Olympischen Spiele 1992 in Barcelona und gewann Gold. Johnsons Augen leuchten, wenn er von diesen Momenten seiner einzigartigen Karriere spricht.