Basketball
Starwings verlieren knapp gegen den Titelfavoriten aus Genf

Die Starwings verlieren gegen Les Lions de Genève knapp mit 78:86 (34:36). Trotz der sechsten Niederlage in ebenso vielen Meisterschaftspartien wussten die Birsfelder Basketballer gegen den Tabellenführer aus der Calvin-Stadt zu gefallen.

Georges Küng
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Die Starwings geben sich gegen Genf kämpferisch.

Die Starwings geben sich gegen Genf kämpferisch.

Keystone

Nur 72 Stunden nach der Niederlage gegen Monthey (60:76) zeigte die Mannschaft von Cheftrainer Dragan Andrejevic eine starke Reaktion. Dass es eine weitere Niederlage absetzte ist eine Randbemerkung, denn auf dieser Darbietung lässt sich aufbauen.

Burns kehrte nach seiner Verletzung zurück

Mit der Rückkehr von Deondre Burns verfügten die Starwings über einen guten Spielma­cher, der zwar seine Verletzung weiterhin spürt, aber dennoch quicklebendig war und auf­zeigte, dass er vieles ordentlich gut kann. Und wenn der 23-jährige Amerikaner lernt, weni­ger schnell unnötige Fouls zu begehen, dann kann er dereinst in einer stärkeren Liga, als es die Schweizer Nationalliga A ist, spielen. Bereits nach 25 Minuten war Burns mit vier Fouls belastet und konnte nur noch dezidiert eingesetzt werden und keine aggressive Ver­teidigung mehr spielen.

Eine Schrecksekunde gab es nach 23 Minuten, als Matthew Milon,statt zu werfen, ge­gen den Korb zog und von drei Genfer Zweimeter-Spielern abgeräumt wurde. Und sich dabei verletzte. Er konnte danach sichtlich gehemmt und nicht mehr im gleichen Rhyth­mus weiterspielen.

Nathan Krill, bereits seit einem Jahr in Europa, ist krankheitsbedingt noch nicht auf der Höhe seiner Möglichkeiten. Auch er kann nur sporadisch eingesetzt werden und zeigte in vielen Phasen, dass er, gesund und motiviert, zu den besten Akteuren der Liga gehören wird.

Die Spieler geben dem Trainer Möglichkeiten

Man würde sich mehr Spielzeit für den «Youngster» Safet Haile wünschen, damit Center Cheikh Sane zu mehr Pausen kommt. Der 207 Zentimeter lange Senegalese holt zwar viele Rebounds (gegen Genf gleich 12), hat aber zu viele technische Mängel, und zu wenig Masse, um Beherrscher der Bretter zu sein. Aber die vier Profispieler ergänzen sich gut und lassen dem Trainer eine Rotation zu, um den Rhythmus hoch zu halten.

Eine sehr gute Partie zeigte Vid Milenkovic (25), der seine 6. Partie auf höchstem Level bestritt. Seine unaufgeregte, ruhige Spielweise tut der Equipe wohl und die Nomination für die Stammfünf war ein richtiger Entscheid. Schade, dass Ilija Vranic weiterhin ein Schatten seiner selbst aus der letzten Spielzeit ist, wobei beim Zürcher zu bedenken gilt, dass er sehr lange krank war und noch nicht in Bestform sein kann und Sébastien Davet in der kurzen Spielzeit nicht aufzeigen konnte, dass auch er ein ganz valabler Nationalliga-A-Spieler sein könnte.

Und Genf? Das sind 10 Profis, vier hochkarätige Ausländer, wobei der Serbe Ive Ivanov und der Litauer Donatas Sabeckis keine Faktoren waren, zwei Doppelbürger und vier Schweizer Nationalspieler. Dass die Genfer mit 1.5 Millionen Franken dafür ein fünfmal höheres Budget benötigen, sei auch noch erwähnt. Und wer von der Bank mit Roberto Kovac und Michel-Ofik Nzege zwei Leute bringen kann, die gehaltsmässig so viel wie alle «Wings»-Akteure kosten und schon in der Nationalmannschaft gespielt haben, spielt eigentlich in einer separaten Liga.

Nervenflattern in der Schlussphase

Dass es in der Endphase noch enger hätte werden können, spricht nicht für die Genfer Lö­wen. Krill und Burns vergaben drei Freiwürfe, sowie zwei Ballverluste und ein diskutabler Pfiff liessen es nicht zu, dass die Starwings zu den Genfern aufschliessen konnten.

Sollte es jemals den Spieltag geben, wo alle Spieler, inklusive Routinier Joël Fuchs (31), fit und einsatzfähig sind, so ist diese Mannschaft in der Lage, gegen mindestens die Hälfte der Rivalen zu gewinnen. Nur gerade der Vorzeigeklub Fribourg Olympic leistete den Genfern bei der 63:70-Niederlage ähnlichen Widerstand. Mit der Leistung von Samstag hätten die «Wings» gegen Lugano, Monthey und wohl auch in Boncourt gewinnen können.

Starwings – Lions de Genève 78:86 (34:36)

Sporthalle Birsfelden. - 50 Zuschauer. - SR: Marmy/Mazzoni/Oberson.

Starwings: Burns (21), Milon (12), Milenkovic (11), Vranic (3), Sane (9); Haile (2), Krill (15), Kostic (5), Davet; Fassnacht, Pausa, Weibel.

Genf: Derksen (19), Sabeckis (3), Maruotto (6), Kuba (11), Adams (12); Kovac (17), Ivanov (2), Nzege (11), Jaunin (2), Jurkovitz (1); Cha­bouh, Lacroix.

Bemerkungen: Starwings ohne Fuchs (rekonvaleszent) – Genf komplett. - Viertelsresultate: 19:22, 15:14 (34:36); 20:29 (54:65) und 24:21 (78:86). - Mit fünf Fouls ausgeschieden: 39. Milenkovic. - Fouls: Starwings 22, Genf 22. - Zu den besten Spielern wurdne Burns und Derksen (beide USA) gewählt.