Kein erster Sechstagesieg für den Dürrenäscher Alexander Aeschbach in Zürich.
Sosehr Alexander Aeschbach an der Seite von Franco Marvulli in die Pedale trat: Der Rundenrückstand auf die Deutschen Hondo/Bartko liess sich in der Schlussphase des 54.Zürcher Sechstagerennen nicht mehr wettmachen.
Schon vor dem Finale hatte «Aeschbi» gezweifelt: «Nach dem Sturz und den ersten zwei schwierigen Nächten weiss ich nicht, wo ich stehe.» Die letzten 250 Runden zeigten, dass Danilo Hondo/Robert Bartko über die besseren Reserven verfügten. Nach zwei Dritteln der 50-km-Schlussjagd realisierten sie zwei Rundengewinne hintereinander. Marvulli/Aeschbach gelang es trotz mehrerer Gegenangriffe nicht mehr, den Rundenrückstand wettzumachen. Mit dem Mut der Verzweiflung stieg «Aeschbi» 23 Runden vor Schluss ein letztes Mal aus dem Sattel. Plötzlich rückte der Gesamtsieg wieder in Reichweite. Doch an der Spitze des Feldes machten Hondo/Bartko genau so viel Tempo, dass die Schweizer Favoriten nicht mehr näher als 70 Meter ans Ende des Feldes herankamen.
Ausgerechnet Werner Stutz, 1991 zusammen mit Stephan Joho der letzte Aargauer Sieger in Zürich, hatte diesen Ausgang kurz vor Finalbeginn vorausgesagt. «Die beiden Deutschen hielten sich bisher zurück und haben Reserven.» Die Beobachtung des Fachmanns bestätigte sich im
Finale exakt.
Sieg aufgeschoben
Aeschbach scheiterte auch an der arithmetischen Logik. Nach zwei vierten und zwei dritten Plätzen hatte der 36-jährige Dürrenäscher angekündigt, Rang 2 auszulassen. Dennoch zeigte er sich nach der Niederlage gefasst. Er sei zwar enttäuscht, weil er ein Jahr auf diese Chance gewartet habe. Gefehlt hätten Glück und die nötige Unterstützung von anderen Schweizern. Er sei aber zuversichtlich, den knapp verfehlten Erfolg mit Franco Marvulli in einem Jahr nachzuholen.
Strasse hat Vorrang
Obwohl das junge Schweizer Duo Imhof/Dillier beim ersten Start im Feld der Profis den angestrebten
5.Platz verfehlte, zeigte sich der Schneisinger Silvan Dillier nach sechs harten Tagen mit Rang 7 zufrieden: «Wir gewannen einige Prüfungen und haben uns gut präsentiert.» In den nächsten Wochen stehen Weltcupeinsätze auf der Bahn an. Ausserdem hofft das thurgauisch-aargauische Duo auf einen zweiten Profi-Start beim Sixdays in Berlin.
Nächste Saison will Dillier sein Glück weiterhin im Strassenradsport suchen. «Dort hole ich mir die Härte für die Bahn», sagt er dazu. Im Gegensatz zu vielen Freunden des Bahnradsportes träumen Imhof/Dillier vorläufig nicht von einer Karriere im Stile von Risi/Betschart. Trotz Priorität der Strassensaison sind die Olympischen Spielen 2012 aber ein Ziel. Mit dem Bahnvierer wollen sich die beiden für London qualifizieren.