Jedes Jahr nehmen zahlreiche Krebspatientinnen und -patienten an medizinischen Studien teil. Sie bekommen so die Chance auf vielversprechende neue Behandlungsmethoden. So auch Catherine P. am Kantonsspital Aarau. Nach knapp drei Jahren Behandlung ist sie heute krebsfrei.
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Es ist zwölf Jahre her, dass Catherine P. die Diagnose chronische lymphatische Leukämie erhalten hatte. Nach einer erfolgreichen klassischen Chemotherapie hoffte die Patientin, dass sich das Thema erledigt hatte. Vor zwei Jahren spürte sie dann allerdings plötzlich wieder geschwollene Knötchen in den Unterarmen, im Hals und in der Leiste. «Als ich diese Schwellungen bemerkte, war mir klar, dass der Krebs zurück war», erinnert sich Catherine P.
Die Patientin stand vor der Entscheidung, erneut eine intravenöse Chemotherapie zu beginnen – oder an einer medizinischen Studie teilzunehmen, bei der sie während knapp drei Jahren täglich Tabletten einnehmen musste. «Obschon ich die letzte intravenöse Chemotherapie relativ gut überstanden hatte, wollte ich sehen, ob auch eine neue Therapiemethode zum Erfolg führen würde», erklärt Catherine P.
Im Onkologiezentrum Mittelland des Kantonsspitals Aarau (KSA) haben Patientinnen und Patienten die Möglichkeit, an Krebsstudien teilzunehmen. Sie erhalten so Zugang zu neuen und vielversprechenden Therapieoptionen, insbesondere zu neuen Medikamenten oder Medikamentenkombinationen, die derzeit erforscht werden und zum Teil kurz vor dem Durchbruch stehen. Bei jeder Studie wird definiert, welche Patientengruppe getestet werden soll. Entsprechend muss eine ganze Reihe an Einschlusskriterien erfüllt werden. Anschliessend beraten sich die unterschiedlichen interdisziplinären Tumorboards des KSA darüber, ob eine solche Behandlung im vorliegenden Fall sinnvoll wäre. «Erst wenn wir uns alle einig sind, dass eine Patientin oder ein Patient von einer Studienteilnahme profitieren könnte, schlagen wir sie als Behandlungsoption neben bereits zugelassenen Therapiemethoden vor», erklärt Dr. med. Nathan Cantoni, Leitender Arzt und Koordinator des Lymphom- und Leukämiezentrums im KSA.
«Bin ich ein Versuchskaninchen?», ist eine der häufigsten Fragen, die Nathan Cantoni gestellt bekommt, wenn er Patientinnen und Patienten eine Studienteilnahme als Behandlungsoption vorschlägt. «Das ist absolut nicht der Fall. Im Gegenteil: Bei der Erforschung einer neuen Therapie wird der Behandlungsprozess noch viel strenger kontrolliert und begleitet, als das bei einer zugelassenen Methode ohnehin schon der Fall ist», betont er.
«Ich sah die Studie als grosse Chance», erklärt Patientin Catherine P. Im Übrigen fand sie die Wirkungsweise der neuen Medikamente vielversprechend. «Normale Chemotherapien töten alle Zellen ab. Diese zielgerichteten Medikamente greifen hingegen gezielt die kranken Zellen an. Das scheint mir sinnvoller, da ich ja nicht auch noch meine gesunden Zellen verlieren möchte», erklärt sie. Dazu musste die Patientin allerdings während 34 Monaten täglich sieben Medikamente sowie zahlreiche Begleitpräparate zu sich nehmen und monatlich zur Kontrolle gehen, wo sie dann auch gleich die Studienmedikamente für den nächsten Monat bekam.
Das Kantonsspital Aarau lanciert seine nächste crossmediale Gesundheitskampagne. Im Fokus steht das Thema Krebs. Die Kampagne setzt vor allem auf Authentizität und beleuchtet neben dem umfassenden Behandlungs- und Betreuungsangebot im KSA auch die emotionale Seite einer Krebserkrankung aus dem Blickwinkel betroffener Patientinnen und Patienten. www.krebs.ksa.ch
«Ich habe alles recht gut vertragen», sagt sie. «Nur die letzten drei, vier Monate war ich etwas müder als sonst, aber ich konnte während der Behandlung problemlos arbeiten und auch weiterhin Sport treiben.» Das erfreuliche Resultat: Schon nach wenigen Monaten waren die angeschwollenen Knötchen wieder weg. Nach knapp drei Jahren Behandlung ist Catherine P. nun krebsfrei. «Natürlich fragt man sich bei jeder Krebsbehandlung, was sie mit dem Körper macht. Ich habe mich aber stets gut aufgehoben gefühlt, konnte mich bei Fragen jederzeit direkt an meinen Arzt wenden und hatte ein Ärzteteam, auf das ich mich zu hundert Prozent verlassen konnte.»
Informationen: www.ksa.ch/ozm