Der neue Wannengraben bgei Altreu ist bereits fertiggestellt und wird am Freitag der Natur überlassen. Man will das Auengebiet mit einem Stillgewässer aufwerten.
In Altreu, im Wäldchen westlich vom Campingplatz haben die Arbeiten für den neuen Wannengraben (wir berichteten) vor kurzem begonnen. Am Freitag wird der neue Totarm der Aare bereits der Natur überlassen. «Zeitweise haben die Arbeiter 500 Kubikmeter Erdreich pro Tag Richtung Schwab AG auf der anderen Seite der Aare transportieren können», berichtet Projektleiter Martin Huber, BSB + Partner. Bauherr ist Pro Natura Solothurn, die dort eine Parzelle Land besitzt.
Der ehemalige Wannengraben wurde im Rahmen von Meliorationsbauten in eine 2,5 Meter tiefe Röhre verlegt und ist in der Landschaft kaum noch sichtbar. Nun soll auf dem Land der Pro Natura der neue Wannengraben zu einem 110 Meter langen, 10 Meter breiten und 2 Meter tiefen Totarm der Aare werden.
Auengebiet von nationaler Bedeutung
Idee ist es, das Auengebiet mit einem Stillgewässer aufzuwerten. Der Wannengraben bildet gemeinsam mit dem Eichacker, dem Gebiet in der Aareschlaufe zwischen Altreu und Bettlach ein Auengebiet von nationaler Bedeutung. Mit dem neuen Stillgewässer soll ein Angebot an entsprechenden Lebensräumen für Insekten, Amphibien und Vögel geschaffen werden.
Auf der Nordseite wird der neue Wassergraben mit Steilufern und auf der Südseite mit Flachufern ausgebildet. Der neue Seitenarm wird einen mit der Aare korrespondierenden Wasserstand von 10 bis 100 Zentimetern Tiefe haben. Neben dem Stillgewässer werden Schilfflächen angelegt.
Altlasten entdeckt
Die Parzelle nördlich vom Pro Natura-Land ist im Besitz des Kantons und liegt ebenfalls im Perimeter des Naturreservates. Diese ist mit dem Japanischen Staudenknöterich verunkrautet. Ursprüngliche Absicht war es, den Knöterich auszugraben und das verseuchte Erdreich zu entsorgen. Anschliessend sollte mit dem Aushub für den neuen Wannengraben das Kantonsland zugedeckt werden. Nun haben aber laut Bauleiter Martin Huber, BSB + Partner die Grabungen ergeben, dass unterhalb des Landes vom Kanton eine Altlast liegt. Deshalb wird der Knöterich nicht ausgegraben.
Die Projektkosten von 110 000 Franken werden finanziert durch den «Fonds naturemade star KW Ruppoldingen der Alpiq Hydro Aare AG». Die Kosten für den neuen Totarm werden somit beinahe vollständig durch die Abgaben der Stromkonsumenten in den Fonds des Stromlieferanten beglichen. Die Verantwortlichen erwarten eine rasche Besiedlung des Stillgewässers durch Tiere und hoffen darauf, dass sich der Mensch dem neuen Gewässer gegenüber zurückhaltend verhält.