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Vreni Müller organisiert die 25. Nationale Ponyschau in Balsthal. Diese Ausstellung sei der grösste Anlass dieser Art und eine Plattform für verschiedenste Rassen. Was hat dieser Event zu bieten?
Sie ist regelmässiger Gast an Rockkonzerten, hat eine blonde Mähne, mag bunte Kleidung und fährt einen Ford Mustang – Vreni Müller, 51 Jahre jung, ist ganz Individualistin. Als starke Frau hinter dem Shetlandponyschau- und Sporttag in Balsthal, den sie seit 1997 jedes Jahr auf die Beine stellt, ist sie aber auch bodenständig und besonnen.
«Dieses Jahr, also am kommenden Samstag, hat Balsthal wieder die Ehre, Austragungsort der Nationalen Ponyschau zu sein, des grössten Anlasses dieser Art und einer Plattform für die verschiedensten Rassen.»
Das Programm, den Zeitplan und all das Administrative auf die Reihe zu bringen, hat Vreni Müller, die in Oensingen eine Fahrschule leitet, in den letzten Monaten und Wochen gefordert. Am Tag X wird sie auf dem Platz von rund zwanzig Helfern ehrenamtlich unterstützt. Ein Stress, den sie sich aber auch gerne antut. Schliesslich ist er für eine gute Sache. Denn vom Ponyvirus ist sie unheilbar infiziert, seit sie als zehnjähriges Mädchen ihre erste Welsh-Mountain-Stute bekommen hat.
Anfang der Neunzigerjahre half Vreni Müller mit, die SVPK-Sektion Shetlandpony zu gründen. Seit 1999 steht sie ihr als engagierte Präsidentin vor. Immer motiviert, ein abwechslungsreiches Jahresprogramm zu gestalten. So stehen gut besuchte Kurse, Turniere und auch Auslandreisen zu Schauen, Gestüten und Auktionen im Kalender. Sie lässt es sich nicht nehmen, diese Reisen selber zu begleiten. Auch besuchte sie schon mehrmals die Shetlandinseln, nordöstlich von Schottland, den wildromantischen Ursprungsort ihrer kleinen vierbeinigen Freunde.
Als Züchterin hat sie vieles bewegt. Während der letzten dreissig Jahre wurden in ihrem Stall rund sechzig Fohlen geboren. Derzeit besitzt sie neun Shetlandponys, wovon einige an der Schau in Balsthal vorgestellt werden: nebst zwei Stuten, eine davon mit Fohlen, auch ihr dieses Jahr mit Maximalpunktzahl gekörter Minishetty-Hengst Kerswell Maxim. «Er ist mein neuer Hoffnungsträger, möchte ich mich doch künftig auf die Zucht von Mini-Shetlandponys mit original englischer Abstammung spezialisieren.»
In den 21 Schauklassen werden rund 100 Ponys der verschiedensten Rassen präsentiert. Das Programm startet am Samstagmorgen ab 8 Uhr mit den Identifikationen. Danach folgen die Körungen. Die erste Schauklasse marschiert um 10.45 Uhr in den Ring. Das beste Pony des Tages wird um etwa 16.30 Uhr aus allen Klassensiegern erkoren und mit dem begehrten Titel «Best in Show» geschmückt.
Spezieller Höhepunkt ist die einstündige Mittagsshow der Fjordpferdevereinigung. Sie hat für ihre 40-Jahr-Jubiläums-Darbietung eine Palette mit Quadrillen, Dressurkür, Gymkhana-Stafette und zirzensischen Lektionen zusammengestellt und bietet damit faszinierenden Einblick in die grosse Vielseitigkeit der robusten Nordpferde. «Auf diese Vorführungen freue ich mich ganz besonders», sagt Vreni Müller.
Für alle Ponyrassen offen sind in Balsthal auch die Sportdisziplinen: In der Bodenarbeit ist Präzision und Vertrauen gefragt, in der Dressur am langen Zügel wird viel Wert auf Eleganz und Perfektion gelegt. Kinder, Jugendliche und Erwachsene nutzen die Chance, sich mit ihren Ponys sportlicher Herausforderung zu stellen. Ab 13 Uhr findet das bereits legendäre Springen an der Hand statt. Hier zeigen die kleinen Vierbeiner, dass sie Mut haben und sehr leistungsfähig sind.