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Gerade wollte das CIS investieren. Doch statt eine Eröffnungsparty zu feiern, macht das Sportzentrum am Westende Solothurns zu: Es fehlt an Personal, das die Zertifikatspflicht umsetzen könnte.
Sportfreunde stehen beim CIS Solothurn derzeit vor verschlossenen Türen. Weder Badminton, Squash noch Tennis kann in den Hallen gespielt werden. Der Grund: Die Zertifikatspflicht, welche das CIS nicht umsetzen kann. «Ein Skandal», findet das ein SZ-Leser.
Was ist passiert? Seit letzter Woche gelten verschärfte Zutrittsregeln für Restaurants, Museen, Theater, Fitnesszentren: Gäste müssten ein gültiges Covid-Zertifikat vorweisen. Dieses muss am Eingang kontrolliert werden – vom Betreiber des entsprechenden Angebots. Für viele eine Herausforderung, auch für das CIS.
«Wir können nicht von 8-22 Uhr kontrollieren, dass nur Kunden mit gültigem Covid-Zertifikat zu uns ins CIS kommen. Wir haben ausgerechnet, dass wir dafür 3 zusätzliche Mitarbeiter anstellen müssten.»
Diese Rechnung gehe nicht auf, sagt der Support-Mitarbeiter der Website, der beim CIS die Telefone entgegennimmt. «Letzte Woche waren zwei Vertreter vom Arbeitsinspektorat hier, um die Umsetzung der Zertifikatspflicht zu kontrollieren.»
Dabei habe man festgestellt, dass dies im CIS nicht möglich sei. Lösungen oder Hilfe hätten die Behörden nicht angeboten. «Der Bund stellt uns die Kontrolleure nicht zur Verfügung.»
Wie viele Mitarbeiter derzeit beim CIS beschäftigt sind, kann der Support-Mitarbeiter nicht sagen. Regelmässige Besucher des Sportzentrums wissen allerdings: Meist sind Kasse und Empfang unbedient.
Doch gibt es keine Alternative? «Der Anbieter unseres Reservierungssystems, die App ‹GotCourts›, sucht derzeit nach einer Lösung, dass User ihr Zertifikat gleich in der App hinterlegen können», so der Supporter. Damit könnten nur User mit gültigem Zertifikat buchen und die Angebote nutzen, das CIS könnte also auf die Zugangskontrollen verzichten. «Das Angebot gibt es allerdings noch nicht.»
Ganz still wird es dennoch nicht. Die Aussen-Tennisplätze können weiterhin gebucht und bespielt werden. Und: «Vereine haben weiterhin Zutritt zur CIS-Anlage. Diese sind verpflichtet, die Zertifikatspflicht bei ihren Mitgliedern selbst zu kontrollieren», heisst es vom CIS. Auch Schulen turnen weiterhin im CIS.
Dennoch: Die zahlenden Kunden fallen grösstenteils weg. «Das ist natürlich viel Geld, das flöten geht», so der Support-Mitarbeiter. Er, der die auf der CIS-Website angegebene Telefonnummer bedient, berichtet zudem, dass nun vermehrt Kunden anrufen, die ein Winter-Abonnement gelöst haben und dieses nun zurückerstattet haben wollen. «Hier suchen wir eine Lösung mit den Kunden: Entweder geben wir das Geld zurück oder verschieben das Abo.»
Dabei hätte es eigentlich vorwärtsgehen sollen. Die CIS-Besitzer wollten im Herbst endlich die Mängelliste angehen. «Im Oktober ersetzen wir den Boden in der Tennishalle, Ende Oktober hätten wir die Halle neu eröffnen wollen. Aber eine richtige Eröffnungsparty kann man jetzt natürlich nicht machen.»