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Solothurn
Solothurn Stadt
Die Stadt Solothurn kann auch im digitalen Raum besichtigt werden, zeigt das neue Konzept von Solothurn Tourismus.
Die Stadtführerin ist schon anwesend, es kommen immer mehr Leute hinzu, man grüsst sich verlegen oder lässt das Mikrofon stumm. Um 18 Uhr sollte die Führung eigentlich anfangen, doch es sind noch nicht alle anwesend – so wird noch für einige Minuten gewartet, und dann haben sich alle eingewählt. Mit dabei sind 10 Besucherinnen und Besucher und die Stadtführerin Claudia Sollberger. Sie nimmt die Interessierten mit auf eine Tour durch Solothurn.
Anstatt dass sich die Menschentraube jetzt in den Gassen Solothurns fortbewegt, wird ein Video gezeigt, das die Altstadt vom Kreuzackerplatz her zeigt. «Schau, da ist es ja ganz neblig», meint ein Teilnehmer zu seiner Frau. Das Paar war schon lange nicht mehr in Solothurn, es wohnt schon seit über 50 Jahren in New York.
Am Anfang der Führung springt man von einem Ort zum anderen. Bilder der Stadt werden gezeigt, ein mittelalterlicher Stadtplan zeigt die Dimensionen der Stadt vor 500 Jahren, ein Musikvideo wird gespielt. Und dann fängt die Führung bei der St.Ursen-Kathedrale an. Ein Video führt den Besucher über die drei mal elf Treppen.
Als Nächstes tritt man in das benachbarte Von Roll Haus. Sollberger zeigt Bilder der Eingangshalle und der prunkvollen Räumlichkeiten. Eine Zuschauerin wirft beinahe nostalgisch ein, dass sie auch schon in diesem Haus war.
Weiter geht es zum Palais Besenval, dort tritt man auf die Terrasse. «Mich würde es interessieren, was ihr für einen Bezug zu Solothurn habt», sagt Sollberger. Eine Frau aus Avignon meldet sich und erzählt, dass Solothurn viele Gemeinsamkeiten mit ihrer Heimatstadt hat. Ein Fluss führt durch die Stadt, eine Stadtmauer umgibt die Altstadt.
«Ich komme aus Schaffhausen und es gibt auch viele Parallelen zwischen den Städten», erklärt eine andere. Die Grösse, die Nähe zu einem Fluss und es sei Destination vieler Touristen. «Wir haben einfach nicht so viel Restaurants und Bars wie Solothurn», meint sie schmunzelnd.
Die Führung geht weiter. Sollberger spricht über die Anfänge der Filmtage, auch eine Besucherin erinnert sich. Nach 60 Minuten ist die Führung vorbei. Das Publikum klatsch, winkt in die Kamera, einige verabschieden sich sofort, einige haben noch Fragen und wechseln einige Worte mit der Stadtführerin.
Sollberger hat zum ersten Mal eine digitale Stadtführung durch Solothurn gemacht. Die erfahrene Stadtführerin hat im Vorfeld Videos von Solothurn aufgenommen, Bilder geschossen und Archivmaterial gesucht. Die Bilder sind in der Woche vor der Führung entstanden, damit ein zeitnahes und authentisches Bild der Stadt präsentiert wird. «Es ist nicht das Gleiche wie eine analoge Führung», erklärt sie. Aber es habe ihr auch so Spass gemacht.
Die Idee kam in Zusammenarbeit mit Solothurn Tourismus. Es wurde eine Möglichkeit gesucht, Führungen mit mehr als vier Personen zu machen und die Vorgaben der Behörden trotzdem einzuhalten – die digitale Stadtführung schien die perfekte Lösung. «Wenn die Nachfrage besteht, dann können wir uns vorstellen, diese Art Stadtführung auch sonst anzubieten», erklärt Tamara Moser von Solothurn Tourismus.
Als Nächstes wird eine Führung zu 2000 Jahren Solothurn digital durchgeführt. Anmelden kann man sich telefonisch oder über die Website von Solothurn Tourismus. Anschliessend bekommt man einen Link gesendet, der direkt zur Videokonferenz führt oder man wählt sich mit einer Telefonnummer ein.
Die nächste digitale Führung findet am 26. Februar um 17 Uhr statt. Anmelden kann man sich bei Solothurn Tourismus oder unter 032 626 46 46. Die Führung kostet 10 Franken.