Grossveranstaltungen sind verboten, für Veranstaltungen gilt im Kanton Solothurn eine Obergrenze von 30 Personen. Was heisst das für die Solothurner Filmtage mit über 66'000 Besuchern in diesem Jahr?
Die Programmierung der 56.Ausgabe orientiere sich an der regulären Festivalprogrammierung der Solothurner Filmtage, gaben die Organisatoren am Donnerstag an einer Medienkonferenz bekannt. «Wir haben die 56. Solothurner Filmtage in den letzten Monaten zuerst als hybride Ausgabe, also als Werkschau vor Ort und online vorbereitet. Angesichts der Pandemie-Entwicklung und den Schutzmassnahmen von Bund und Kanton Solothurn machen wir die ursprünglich als Spielbein gedachte Online-Edition nun zu unserem festen Standbein», erklärt Direktorin Anita Hugi. «Das Filmprogramm wird vollständig auf unserer Plattform zur Verfügung stehen, inklusive der Spezialprogramme wie <Rencontre> und <Fokus>.»
Es werden Filmgespräche stattfinden und das Rahmenprogramm werde von interaktiven Vermittlungsformaten und Live-Schaltungen begleitet werden.
Angepasstes Filmprogramm vor Ort
Alle Auszeichnungen, namentlich «Prix de Soleure», «PRIX DU PUBLIC», «Opera Prima» und weitere Preise sowie der «Prix d’honneur» werden ausgerichtet. Dazu ist – sofern es die Situation zulässt – ein angepasstes Filmprogramm vor Ort geplant: In Zusammenarbeit mit den Kinos Canva, Capitol und Palace könnten einzelne Filmvorführungen entsprechend der aktuellen Schutzbestimmungen angeboten werden, so die Filmtage-Organisatoren. Keine Vorstellungen gibt es in den grossen Spielstellen Konzertsaal, Landhaus und Reithalle.
Für die 56. Solothurner Filmtage wurden total 651 Filme aller Genres und Längen eingereicht (Vorjahr: 626).
Neues Publikum ansprechen
«Die Onlineführung bietet auch die Möglichkeit, ein neues Publikum, das die Solothurner Filmtage oder den Schweizer Film vielleicht noch nicht kennt, online anzusprechen», sagt Anita Hugi.
Das Konzept eines Online-Festivals mit einer minimalen Anbindung vor Ort sei auch ein Zeichen der Solidarität mit der Filmbranche, so Felix Gutzwiller, Präsident der Solothurner Filmtage: «Wir möchten die Schweizer Filmkultur gerade in diesen prekären Zeiten hochhalten und nicht ganz auf die analoge Begegnung verzichten. Dass wir auf dem Peak der zweiten Welle eine neue Programmsektion und einen mit 20'000 Franken dotierten neuen Preis ankündigen können, sind sehr gute Nachrichten.» (mgt)