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Im Juli war das Trinkwasser in Dulliken, Lostorf und Obergösgen verschmutzt. Nun planen die drei Gemeinden eine gemeinsame Anlage, die das Trinkwasser mittels UV-Anlagen aufbereiten kann.
Die Trinkwasserverschmutzung in Dulliken, Lostorf und Obergösgen vom vergangenen Juli (siehe Kontext unten) hat Folgen. Die drei Gemeinden beabsichtigen, ihre Trinkwasseraufbereitung aufzurüsten. Neu soll das Rohwasser mittels Ultraviolettstrahlung desinfiziert werden. Die hierfür benötigten UV-Anlagen werden in den jeweiligen Grundwasserpumpwerken installiert: eine im Dulliker Pumpwerk Ey, zwei weitere im Pumpwerk Obergösgen-Lostorf.
Die Gemeinden Dulliken, Lostorf und Obergösgen vermeldeten am 9. Juli, das Trinkwasser sei mit Fäkalkeimen belastet. Die Verunreinigung war im Zuge einer Routine-Untersuchung festgestellt worden. Sogleich wurde das Trinkwasser zur Desinfektion mit Chlor behandelt. Als Vorsichtsmassnahme wurde die Bevölkerung ausserdem dazu angehalten, das Wasser vor dem Konsum abzukochen.
Erst nach zehn Tagen konnte Entwarnung gegeben werden. Ursprung der Verschmutzung war die Abwasserreinigungsanlage (ARA) in Winznau. Offenbar gelangte ungeklärtes Abwasser in die Alte Aare und von dort ins Grundwasser. Über die Grundwasserfassungen wurde das mit Fäkalkeimen belastete Wasser in die Trinkwasserversorgungen von Lostorf, Dulliken und Obergösgen eingespeist.
Pikant: Aufgrund eines Stromausfalls am 4. Juli fiel mutmasslich das Alarmsystem aus, sodass der Pikettdienst der ARA nicht rechtzeitig informiert wurde. Die genauen Umstände des Vorfalls werden gegenwärtig noch untersucht, wie Edi Baumgartner, Präsident des Zweckverbands der Abwasserregion Olten, auf Anfrage mitteilt. (LBO)
Der Gemeinderat Lostorf hat für die Anschaffung der UV-Anlage bereits einen Nachtragskredit in der Höhe von 99'980 Franken genehmigt. Auch der Dulliker Gemeinderat hat einen Kredit über 110'000 Franken gesprochen. Die Bürgergemeinde Obergösgen, die für die Wasserversorgung im Dorf zuständig ist, wird den Entscheid über das Kreditbegehren von 100'000 Franken an der ausserordentlichen Bürgergemeindeversammlung von morgen Mittwoch, 5. September, fällen.
Der Vorfall vom vergangenen Juli habe gezeigt, wie empfindlich das System sei, erklärt Heinz Marti, Bauverwalter von Lostorf. Bereits eine geringfügige Verunreinigung könne grosse Auswirkungen haben. Da auch in Zukunft mit ähnlichen Szenarien gerechnet werden müsse, wollen die Gemeinden nun aufrüsten. Die gemeinsame Anschaffung der Anlagen soll die Kosten verringern.
Lostorf und Obergösgen beziehen ihr Grundwasser aus derselben Fassung und demselben Brunnen. Sie verfügen aber jeweils über zwei separate Pumpen und über ein eigenes Leitungsnetz. Deshalb müssen zwei UV-Anlagen angeschafft werden. Bislang wurde das im Pumpwerk Obergösgen-Lostorf geförderte Grundwasser ohne Aufbereitung direkt ins Netz gespeist, erklärt Markus Pfister, Präsident der Wasserkommission der Bürgergemeinde Obergösgen.
Im Dulliker Pumpwerk Ey dagegen ist seit 1983 eine Ozonungsanlage im Einsatz. Sie wird künftig zwar ausser Betrieb genommen, aber nicht abgebaut. Sollte also die neue UV-Anlage ausfallen oder zur Wartung ausgeschaltet werden, kann das Wasser notfalls mithilfe der alten Ozonungsanlage desinfiziert werden, wie die Gemeinde Dulliken auf Anfrage ausführt.