Corona
Schweren Herzens verzichtet die Bühne Burgäschi auf die Sommeroperette

Die Bühne Burgäschi verschiebt die im Juni geplanten Aufführungen auf Juni 2021. Die bereits verkauften Tickets werden zurückerstattet oder umgebucht.

Gundi Klemm
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Szenenbild der Operette «Grüezi» der Bühne Burgäschi (2019).

Szenenbild der Operette «Grüezi» der Bühne Burgäschi (2019).

Michel Lüthi/bilderwerft.ch

Die Stimmung des Organisationsteams rund um Hermann Gehrig ist arg durchzogen. Denn immerhin 60 Prozent der Karten für die in Oekingen geplante Sommeroperette «Zu gold’nen Liebe» von Ralph Benatzky waren bereits fest gebucht. «Wir alle und unsere mitwirkenden Sänger und Musiker hätten die Aufführung gerne ermöglicht, wenn die Beschränkungen in der jetzigen Coronakrise dies zugelassen hätten.»

Jetzt müsse man schweren Herzens auf die diesjährigen Aufführungen verzichten. Nun hoffen alle Beteiligten, dass wenigstens die traditionellen Operettengala-Veranstaltungen im Dezember und Januar stattfinden können. «Über deren Durchführungsform machen wir uns jetzt schon Gedanken», erklärt Gehrig.

Aber näherliegend für die Bühne Burgäschi ist die Regelung, wie mit den gebuchten und bezahlten Plätzen zu verfahren ist. Das Reservationsteam offeriert die Möglichkeiten zur Rückerstattung des Eintrittsgeldes oder zur Umbuchung aufs nächste Jahr.

Nur zwei Besucher wollen bisher das Geld zurück

Mit Genugtuung kann die Bühne feststellen, dass von rund 1000 fest bestellten Karten bis jetzt nur zwei Personen die Rückzahlung vorzogen. Alle übrigen künftigen Besucherinnen und Besucher wünschten eine Umbuchung auf die Spielzeit im nächsten Jahr. «Wir haben ein treues Publikum», sagt Gehrig, den diese Grosszügigkeit angesichts der bereits entstandenen Kosten im Vorfeld freut.

Um die Einkommensausfälle für die Mehrzahl der Mitwirkenden zu sichern, kann sich die Bühne Burgäschi auf die kantonale Verordnung zur Abfederung der wirtschaftlichen Auswirkungen des Coronavirus im Kultursektor stützen. Alle dazu nötigen Unterlagen wurden eingereicht. Über die Arbeitslosenversicherung werde allen beteiligten Künstlerinnen und Künstlern der Erwerbsausfall ausbezahlt, ist Gehrig zuversichtlich. Zudem hat der Bund für die jetzt darbende Kultur 280 Mio. Franken bereitgestellt. Einen Teil davon kann der Kanton Solothurn an hiesige Kulturunternehmen, die ihre Veranstaltungen absagen mussten, verteilen. Damit betraut ist das Amt für Kultur und
Sport, das mittels seiner Beurteilung eine gerechte Lösung für alle finden wird, meint der Bühnenleiter.

Die Bühne Burgäschi hätte in diesem Jahr zum dritten Mal eine musikalische Komödie gespielt. In den 20er- und 30er-Jahren des letzten Jahrhunderts entstanden unzählige Bühnenwerke dieser Art. Sie werden aber nur noch selten aufgeführt. Denn Kompositionen von Benatzky, der mit seinem berühmten Bühnenstück «Im weissen Rössl am Wolfgangsee» Welterfolge feierte, haben bis heute nichts an Zauber und Schwung eingebüsst. Die Kammeroperette «Zur gold’nen Liebe» kann im nächsten Jahr ihr 90-jähriges Jubiläum feiern. Sie wird vom 18. bis 26. Juni 2021 auf der Anlage der Hornusser in Oekingen zu erleben sein.