Gemeindepräsidien Bucheggberg
Neuer Schwung für den Bevölkerungsschutz «Aare Süd» – Wunder darf man aber nicht erwarten

Seit einem Jahr hat der Verband Bevölkerungs- und Zivilschutz «Aare Süd» einen neuen Vorstand. Dieser versucht, mehr Schwung in die Organisation zu bringen. Präsident Reto Vescovi informierte die Bucheggberger Gemeindepräsidentinnen und -präsidenten über aktuelle Themen.

Rahel Meier
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Bei einem Notfall stellt der Zivilschutz Betten zur Verfügung.

Bei einem Notfall stellt der Zivilschutz Betten zur Verfügung.

Themenbild

Der Verband Bevölkerungs- und Zivilschutz Aare Süd (VBZAS) ist seit dem 1. Januar 2019 operativ tätig, startete aber mit einigen Schwierigkeiten. Vor rund einem Jahr wurde ein neuer Vorstand gewählt, und seither ist Verbandspräsident Reto Vescovi auf Informationstournee.

Verbandspräsident Reto Vescovi.

Verbandspräsident Reto Vescovi.

Bild: Hanspeter Bärtschi

Im Wasseramt waren sie bereits Ende Februar zu Besuch. Nun standen Vescovi und Michael Grädel (Geschäftsstellenleiter) auch den Bucheggberger Gemeindepräsidien Red und Antwort. Die Themen ihres Vortrages: Regionaler Führungsstab, Schutzräume und Notfalltreffpunkte.

Wegen des Ausbruchs des Ukrainekrieges und der darauf folgenden Energiekrise rückt der Bevölkerungs- und Zivilschutz wieder vermehrt ins Bewusstsein der Gemeindepräsidentinnen und -präsidenten. Gerade der regionale Führungsstab (RFS) würde im Fall einer zivilen Katastrophe oder eines drohenden Krieges eine wichtige Rolle spielen.

Fachlich geeignete Personen gesucht

Roger Spichiger, Gemeindepräsident Derendingen.

Roger Spichiger, Gemeindepräsident Derendingen.

Bild: Hanspeter Bärtschi

Das Präsidium des regionalen Führungsstabes soll Roger Spichiger (Gemeindepräsident Derendingen) übernehmen und als Vizepräsident wurde Roger Siegenthaler (Gemeindepräsident Lüterkofen-Ichertswil) nominiert. Diese beiden sind das Bindeglied zwischen der Politik und dem Stabschef in der Person von Thomas Mikolasek (Obergerlafingen), der den fachlichen Bereich dirigiert.

Roger Siegenthaler, Gemeindepräsident Lüterkofen-Ichertswil.

Roger Siegenthaler, Gemeindepräsident Lüterkofen-Ichertswil.

Bild: Urs Byland

Der Vorstand hat laut Vescovi ganz bewusst zuerst die Pflichten der einzelnen Chargen innerhalb des Führungsstabes definiert und sich erst dann auf die Suche nach den geeigneten Personen gemacht.

Noch fehlten aber einzelne Positionen und er hoffe, dass aus dem Bucheggberg auch noch eine Liste mit möglichen Kandidatinnen und Kandidaten geliefert werde. Denn bis Ende Mai wolle man den Stab komplettieren. Und ab Ende Oktober sollte der RFS dann durch die Delegierten offiziell gewählt werden und einsatzbereit sein.

Es fehlen Schutzräume

Ein weiteres Thema das im Bucheggberg und im Wasseramt beschäftigt, sind die Schutzräume. Dabei geht es einerseits um die sogenannten Erstabnahmen, die in gewissen Gemeinden in den letzten Jahren vergessen wurden. Aber auch um die periodischen Kontrollen, die teilweise nicht oder nur vereinzelt durchgeführt wurden, und als Letztes auch um Mängelrügen und Beschwerden. Der VBZAS wird in all diesen Bereichen künftig die Arbeit für die Gemeinden übernehmen und die Defizite systematisch aufarbeiten.

In einer Liste wurde so ganz nebenbei kurz ersichtlich, dass Stand jetzt im Bucheggberg fast 20 Prozent Schutzräume fehlen. Die Situation ist aber je nach Gemeinde sehr unterschiedlich.

Michael Grädel, Geschäftsstellenleiter.

Michael Grädel, Geschäftsstellenleiter.

Bild: zvg

Michael Grädel zeigte als Letztes kurz auf, in welchen Bereichen der Zivilschutz die Gemeinden unterstützen kann. In erster Linie kann Material zur Verfügung gestellt werden, mit Personal, das Spezialgeräte bedienen kann. Rund 440 Einsatzkräfte könnten innerhalb von kürzester Zeit aufgeboten werden.

Grädel machte aber auch deutlich, dass keine Wunder erwartet werden dürfen. So sei es dem Zivilschutz nicht möglich, in einem Katastrophenfall die gesamte Bevölkerung zu verpflegen oder in den Gemeinden eine Notstromversorgung aufzubauen. Zentral bei einem Katastrophenfall seien die Notfalltreffpunkte, die durch den Zivilschutz hochgefahren würden.