Bellach
Einsprachen gegen die Überbauung Hofgarten werden abgewiesen

«Nicht zu dicht bebaut», entscheidet der Gemeinderat von Bellach zu Gunsten der Überbauung Hofgarten.

Patric Schild
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Die ausgesteckte Überbauung Hofgarten in Bellach Ost wurde im Gemeinderat behandelt.

Die ausgesteckte Überbauung Hofgarten in Bellach Ost wurde im Gemeinderat behandelt.

Urs Byland

Im vergangenen Juli hat der Bellacher Gemeinderat den Erschliessungs- und Gestaltungsplan «Hofgarten» mit Sonderbauvorschriften zur öffentlichen Auflage verabschiedet. Diese erfolgte im Zeitrahmen vom 3. Oktober bis 4. November. Während der Planauflage sind zwei Einsprachen sowie eine Sammeleinsprache eingegangen, die inhaltlich mehr oder weniger identisch seien. Bemängelt wird im Wesentlichen, dass die geplanten Gebäude zu gross, respektive zu hoch seien, und dadurch die Wohnqualität in der bestehenden Grederhof-Überbauung beeinträchtigen würden. Verlangt wird eine Redimensionierung der geplanten Bauten.

Bauverwalter Jürg Vifian erläuterte, dass die gewählte Dichte bereits im räumlichen Leitbild, welches 2013 von der Gemeindeversammlung verabschiedet wurde, begründet worden sei. Darin wurde aufgeführt, dass das Gebiet Bellach Ost, zu welchem das Areal Hofgarten gehört, als geeignet für eine Mischnutzung mit hoher Dichte auszuweisen sei. Und auch der Regierungsrat hielt in seinem Beschluss von 2014 fest, dass die Voraussetzung für die Umzonung des Areals eine hohe Nutzungsdichte sei und mindestens dreigeschossig gebaut werden müsse.

Gemäss vorliegendem Richtprojekt wird eine Dichte von rund 180 bis 200 Einwohnern pro Hektare erreicht, sagte der Bauverwalter. Zum Vergleich: Die bestehenden Grederhöfe kommen auf rund 230 Einwohner pro Hektare. Daher beantragte der Bauverwalter beim Rat, dass sämtliche Einsprachen abzuweisen seien, was dieser anschliessend auch einstimmig tat.

Neuer Wärmeverbund mit Holzschnitzelheizung

Die Ölheizungen der Liegenschaften Schulhaus II mit Pavillon und Feuerwehrmagazin, Gemeindehaus sowie Kindergarten Dorf haben das Ende ihrer Lebensdauer erreicht. Daher hat die Verwaltung Alternativen gesucht. Geprüft wurde zunächst eine Fernheizung der AEK. «Die AEK konnte uns jedoch lange Zeit nicht garantieren, ob die Fernwärmeleitungen zu unseren Gebäuden gebaut werden», erklärte Finanzverwalter Dieter Schneider. Aus diesem Grund wurde schliesslich die Bürgergemeinde ins Boot geholt, welche eine neue Holzschnitzelheizung mit Wärmeverbund erstellen und betreiben und die Liegenschaften der Einwohnergemeinde versorgen soll.

Dadurch können die Gebäude CO2-neutral geheizt werden. Ausserdem verbleibt die gesamte Wertschöpfung für den Betrieb dieser Heizung in Bellach. «Als weiterer Vorteil sehen wir, dass die Bürgergemeinde Bellach einen fairen Preis für ihr Holz bekommt und dieses nicht mehr zu Dumpingpreisen exportiert werden muss», sagt Schneider. Der Schnitzelbunker soll dabei aus logistischen Gründen auf der Südseite des Schulhaus II realisiert werden.

Nach diversen Sitzungen und mehrmaligen Feilschen einigten sich Einwohner- und Bürgergemeinde bei den Tarifen auf einen Arbeitspreis von 11,37 Rappen pro Kilowattstunde sowie einen jährlichen Grundpreis von 96,93 Franken pro Kilowattstunde inklusive Mehrwertsteuer. Zwar werden die Heizkosten mit der neuen Lösung für die Gemeinde teurer. Tendenziell ist in Zukunft aber mit höheren CO2-Abgaben für Heizungen mit fossilen Brennstoffen zu rechnen, was den Mehrpreis der Holzschnitzelheizungen weiter reduzieren wird.

Der Rat lobte den ökologischen Charakter des Projektes. Daniel Meier (FDP) hielt aber auch fest, dass die Vereinbarung vor allem für die Bürgergemeinde ein lukratives Geschäft darstelle. Damit es künftig zu keiner finanzielle Überbevorteilung der Bürger kommt, wurde daher zusätzlich in der Absichtserklärung aufgenommen, dass die Bürgergemeinde der Einwohnergemeinde jährlich eine separate Hackschnitzelbetriebsabrechnung vorzulegen hat.