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Die Bielersee-Schifffahrtsgesellschaft rechnet mit Einbussen von einer Million Franken. Untergehen werde man aber sicher nicht.
Zuerst will Thomas Mühlethaler etwas Positives sagen, erklärt der Chef der Crew der Bielersee-Schifffahrtsgesellschaft (BSG) am Telefon. «Auch nächstes Jahr werden die Schiffe der BSG noch fahren», auf den drei Seen, aber auch auf der Aare zwischen Biel und Solothurn. «Wir werden dieses Jahr überstehen.»
Nach diesen Worten gibt es aber auch, weniger Erfreuliches zu berichten. Dieses Jahr startete die BSG aufgrund der Pandemie einen Monat später in die Sommersaison. Und dann: «Die ganze Saison hatten wir mit der Maskentragepflicht zu kämpfen», berichtet Mühlethaler. Diese gilt auch im Aussenbereich der Schiffe, weil das Angebot hier zum öffentlichen Verkehr zählt, in welchem seit Juli Maskenpflicht herrscht. «Der einzige Ort, wo man draussen eine Maske tragen muss, befindet sich auf unseren Schiffen», so der BSG-Geschäftsführer.
Vielen Leuten sei dies gar nicht bewusst gewesen. Auch potenziellen Gästen, die zwar Ferien zu Hause machten – sich dann aber, als sie von der Maskenpflicht auf dem Schiff erfuhren, gegen eine Fahrt mit der BSG entschieden. «Die Fahrt von Solothurn nach Biel dauert 2 Stunden und 45 Minuten – das macht man nicht, um nach Biel zu kommen, sondern weil die Reise ein Erlebnis ist.» Die Maskentragepflicht habe viele von ebendieser Reise abgehalten.
Verschieben oder absagen musste die BSG zudem so einige Events, wie etwa das Krimi-Dinner. Mit rund 80 Prozent Ausfall rechne man im Eventbereich; bei den Besucherzahlen sei man bei Saisonende im Oktober 50 oder 60 Prozent im Minus. 70 Prozent seien es bei den Schiffsvermietungen.
Insgesamt rechne man mit einem Loch von 1 Mio. Franken in der Kasse. Für den Winter, in welchem Mühlethaler verschiedene Investitionsprojekte sistieren musste, wird die BSG Kurzarbeit anmelden. Zudem werde man, wie andere Schifffahrtsgesellschaften, beim Kanton Bern Covid-19-Entschädigung beantragen.
Wie die BSG in die Wintersaison fährt, wird laut Mühlethaler in den nächsten Tagen besprochen. Es sei wirklich schwierig. Dann betont er: «Aber wir werden das überstehen.» (nka)