Solothurner Filmtage
Schweizerisch-niederländische Filmeditorin Katarina Türler wird in Solothurn ausgezeichnet

Zum ersten Mal widmen sich die Filmtage in der «Rencontre» dem Filmschnitt. Katarina Türler arbeitet zwar im Hintergrund, ist aber unverzichtbar.

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Filmeautorin Katarina Türler.

Filmeautorin Katarina Türler.

zvg

Das Spezialprogramm «Rencontre» der Solothurner Filmtage ehrt jährlich eine Persönlichkeit des Schweizer Films und zeigt ausgewählte Werke ihres Schaffens. Das Programm vermittelt einen Einblick in die Arbeit der gewürdigten Person und ermöglicht dem Publikum, dieser zu begegnen.

An dieser Edition wird Katarina Türler und damit zum ersten Mal in der Geschichte der Filmtage eine Editorin geehrt. Die schweizerisch-niederländische Doppelbürgerin hat in über 60 teils international erfolgreichen Filmen mitgewirkt. Sie ist seit über 20 Jahren Filmeditorin. Damit entscheidet sie darüber, wie eine Geschichte erzählt wird und ist verantwortlich für die Struktur, den Rhythmus und die Komposition des Films.

Streifzug durch das niederländische Kino

1968 in Zürich geboren, wuchs Katarina Türler in der Schweiz auf und zog 1991 in die Niederlande, um Bühnenbild zu studieren. Kurz danach wechselte sie die Fachrichtung, studierte Fotografie und verdiente kurze Zeit ihren Lebensunterhalt damit.

Weil ihre Fotoarbeiten oft in Fotoserien oder Bildergeschichten mündeten, liess sie sich schliesslich an der Filmakademie von Amsterdam im Filmediting ausbilden. «Damit kamen all die verschiedenen Wege plötzlich zusammen, und ich konnte meine Freude am Geschichtenerzählen, am visuellen Gestalten, am Improvisieren und Lösungensuchen endlich in die Tat umsetzen», sagt Türler. Heute ist sie selbstständige Editorin und arbeitet vor allem im Dokumentarfilmbereich, schneidet aber auch Spielfilme.

Nun zeigen die Filmtage elf lange und vier kurze Filme, die Katarina Türler geschnitten hat. Die Filmauswahl bietet einen Streifzug durch das aktuelle niederländische Kino und gibt einen Einblick in Katarina Türlers vielseitiges Schaffen.

Dabei lassen sich auch Parallelen zwischen dem niederländischen und dem Schweizer Film ziehen. Ähnlich wie in der Schweiz kennen auch die Niederlande eine lange Dokumentarfilmtradition. Zudem sind niederländische Filmschaffende führend in der Produktion von Kinder- und Jugendfilmen. (szr)