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Solothurn
Kanton Solothurn
Vor zehn Jahren wurden «Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen» offiziell in die Unesco-Welterbeliste aufgenommen. 111 Fundstellen sind darin enthalten; im Jubiläumsjahr 2021 finden dort spezielle Veranstaltungen statt.
2021 feiert die Archäologie ein Jubiläumsjahr der besonderen Sorte: Vor zehn Jahren wurden «Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen» auf die UNESCO-Welterbeliste genommen. Es geht dabei um 111 Fundstellen in Deutschland, Frankreich, Italien, Österreich, Slowenien und der Schweiz. 56 Fundstellen befinden sich in der Schweiz; verteilt auf 15 Kantone. Sie befinden sich allesamt an kleinen und grossen Seen, einige davon auch in Mooren.
«Die feuchte Umgebung hat dafür gesorgt, dass die organischen Materialien, die von der Pfahlbauer-Kultur zeugen, aussergewöhnlich gut erhalten geblieben sind. Sie gewähren einen einmaligen Einblick in das Leben der frühen bäuerlichen Gesellschaften im Alpenraum.»
Das heisst es dazu in einer Medienmitteilung der «Swiss Coordination Group», welche auch der Kanton Solothurn verschickt hat. Denn: Zwei Fundstellen befinden sich auf Solothurner Boden.
Laut Website des Kantons ist die Insel im Inkwilersee bei Bolken die einzige Pfahlbausiedlung in der Region, in der Funde aus der späten Bronzezeit (1200–800 v. Chr.) gemacht wurden. Es seien aber auch «ältere Funde aus der Jungsteinzeit (4. Jahrtausend v. Chr.) und jüngere Funde aus der Eisenzeit (800–15 vor Chr.) und der römischen Epoche (1.–3. Jh. n. Chr.) bekannt». Die Fundstelle, die übrigens auf der Grenzen zwischen den Kantonen Bern und Solothurn liegt, wurde 1854 bereits entdeckt.
«Wie sich zeigte, sind die Kulturschicht auf der Insel und die Pfähle im Wasser rund um die Insel immer noch in sehr gutem Zustand. Einzigartig ist der Fund eines Holzschwertes, das bei der Tauchprospektion 2007 geborgen wurde und bei dem es sich vermutlich um ein Spielzeugschwert handelte. Die Form des Griffs ist die gleiche wie bei richtigen Bronzeschwertern und die C14-Datierung bestätigt ein Alter zwischen 1260 und 890 v. Chr.»
Das schreibt der Kanton dazu.
Auch der Burgäschisee wurde von Pfahlbauern besiedelt – vorwiegend um das 4 Jahrtausend v. Chr., wie der Kanton schreibt. Damals gab es vier Dörfer am Burgäschisee, zwei auf Berner, zwei auf Solothurner Boden. Es handelte sich laut Kantonswebsite dabei um ein kleines Dorf mit vermutlich einem halben Dutzend Häuser entlang dem Seeufer. Auch Überreste der älteren «Egolzwiler-Kultur» (5. Jahrtausend v. Chr.) und der jüngeren «Schnurkeramik» (3. Jahrtausend v. Chr.) wurden gefunden.
«In diesen beiden jüngeren Epochen weisen die kulturellen Verbindungen nach Osten und Nordosten. Damit kann man zeigen, dass schon in der Jungsteinzeit eine Art Röstigraben durch das Gebiet der heutigen Schweiz verlief – einmal lag er westlich und einmal mehr östlich des Burgäschisees.»
2021 finden anlässlich es Jubiläums an vielen Orten rund um die Alpen Veranstaltungen statt, wie es in der Mitteilung weiter heisst. Bis im Sommer wird zudem täglich eine der 111 Fundstellen online vorgestellt.
Weitere Informationen: www.palafittes.org