Restaurant Bahnhof Grenchen
«Zum Mitnehmen oder hier Essen?»

Der Egli-Beck expandiert zum Grenchner Südbahnhof und übernimmt das Restaurant. Philipp Egli will dort ein Café einrichten.

Oliver Menge
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Daniel Molliet (links) und Peter Moll von Velo-Süd stehen im leeren Bahnhofrestaurant beim Südbahnhof, wo Egli-Beck ein Café einrichten will.

Daniel Molliet (links) und Peter Moll von Velo-Süd stehen im leeren Bahnhofrestaurant beim Südbahnhof, wo Egli-Beck ein Café einrichten will.

Oliver Menge

Peter Moll und Daniel Molliet von Velo-Süd sind glücklich: Philipp Egli, der an der Bettlachstrasse seine Bäckerei und den Verkaufsladen betreibt, sei an sie herangetreten mit der Idee, das Restaurant beim Bahnhof zu übernehmen und ein Café einzurichten. Neu wird man also entscheiden können, ob man die Süssigkeit oder das Sandwich mitnehmen oder gleich dort essen möchte. Das Restaurant, das seit geraumer Zeit leer steht, nachdem die letzte Pächterin nach rund zehn Jahren aufgeben musste, soll nun umgebaut werden. Geplant ist die Neueröffnung laut Molliet auf den 1. Mai.

Die beiden Inhaber von Velo-Süd haben schon gewirkt: Der Raum ist sozusagen leer, Backsteine und Holzwerk liegen fein säuberlich getrennt am Boden. Die Deckenverkleidung wurde grösstenteils heruntergerissen und eine Trennmauer entfernt. Nun ruhen die Arbeiten, bis die Baubewilligung vorliegt.

Änderungen innen und aussen

Neu soll auf der Nordseite ein neuer Eingang geschaffen werden, der Eingang auf Perronseite an der südöstlichen Ecke des Gebäudes wird ebenfalls leicht umgestaltet. Die Wohnung im Obergeschoss, welche von einer Wohngemeinschaft der Rodania benutzt wird, ist vom Umbau nicht betroffen, auch wird am Eingang zum Treppenhaus ins OG nichts geändert, der neue Eingang soll links davon zu liegen kommen.

Im Innenraum wird nichts mehr so aussehen wie bisher: Die lange Bar im westlichen Teil kommt weg, dort wird ein Café eingerichtet. In dem Teil auf der Bahnhofseite sollen ein Verkaufsladen und die Theke für den Ausschank hinkommen. Die bestehenden alten Fenster werden durch moderne dreifach verglaste Fenster ersetzt. Das Gartenrestaurant auf der Südseite bleibt bestehen.

Rund 200 000 Franken haben Velo-Süd als Besitzer der Liegenschaft für ihren Teil des Rück- und Umbaus budgetiert, rund einen Viertel davon alleine für die neuen Fenster. Für den Innenausbau wird Egli verantwortlich sein.

Der Standort des neuen Cafés mit Schwerpunkt Bäckerei sei ideal, sagt Philipp Egli auf Anfrage. Nahe beim Bahnhof und genügend Parkplätze in unmittelbarer Nähe. «Das Zielpublikum werden sicherlich Pendler am Morgen und Abend sein. Und das Znüni wird sicher auch ein wichtiges Thema.» Ob er am Nachmittag einen Schwerpunkt auf «Kaffee und Kuchen» lege, könne er zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen, so Egli.

Kein Alkohol mehr

Auch wenn er noch nicht alles verraten wolle, gibt Egli einige tiefgreifende Änderungen preis. So wird es künftig keinen Alkoholausschank mehr geben, und die Öffnungszeiten entsprechen normalen Ladenöffnungszeiten. Am Gartenrestaurant will Egli festhalten: Im Sommer soll man dort von einem Glace-Angebot profitieren können. Zwei bis drei Vollzeitstellen und einige Teilzeitstellen werden geschaffen, meint Egli. Wie viele genau, könne er jetzt noch nicht sagen.

Egli, der momentan gerade seinen Militärdienst absolviert, freut sich sehr darüber, dass das Projekt ins Laufen kommt. Die beiden Inhaber von Velo-Süd kenne er schon lange und arbeite gerne mit ihnen. «Wir haben den gleichen Grafiker und kennen uns auch privat. Und wir haben ein gemeinsames Ziel: Beim Südbahnhof eine schöne Ecke zu schaffen.»

Für Egli ist das der zweite Anlauf, im Süden der Stadt Fuss zu fassen. Ein erstes Mal war er in letzter Minute von einem Projekt zurückgetreten, das vorsah, im SBB-Gebäude östlich des Avec-Ladens ein Café einzurichten, dort wo sich jetzt der Kebabladen befindet. Die SBB hatten ihm damals einen Fünfjahresvertrag angeboten, wollten sich aber nicht an den notwendigen Investitionen beteiligen – dem Einbau eines vorgeschriebenen WCs für die Mitarbeiter. Ausserdem bestanden die SBB auf einer Umsatzbeteiligung nach Ablauf der Vertragsdauer. Bis Ende Januar liegt das Baugesuch noch öffentlich auf.