Am Weinberg
Zum Geburtstag gibts einen besonderen Therapiegarten

Zum 20. Geburtstag baut das Alterszentrum am Weinbarg einen ganz besonderen Flaniergarten. Am 2. Juli wird der Garten eröffnet. Dafür braucht es aber auch Gartenstühle.

Lucien Fluri
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Anita Vögeli (l.) und Sonja Leuenberger vom «Weinberg» freuen sich auf den Therapiegarten. Felix Gerber

Anita Vögeli (l.) und Sonja Leuenberger vom «Weinberg» freuen sich auf den Therapiegarten. Felix Gerber

Solothurner Zeitung

Im Eingangsbereich des Alterszentrums leuchtet ein Velo in allen Farben. Sattel, Ständer, Speichen und Reifen: Das ganze Fahrrad haben die Bewohner mit Wolle umstrickt. Doch nun gibt es ein bereits neues Projekt: Jetzt werden Gartenstühle eingestrickt.

Denn zum 20-Jahr-Jubiläum gönnt sich das Alterszentrum einen neuen Garten. Keine einfache Angelegenheit – auf viele Details muss Rücksicht genommen werden, damit der Garten für die Bewohner Erholung und nicht Stress bedeutet. Am Weinberg verfolgt man moderne Ansätze. Dazu gehört unter anderem ein Therapiegarten.

«Wir wollen unsere Leute aktivieren. Körperlich, geistig und zwischenmenschlich», sagt Sonja Leuenberger, Geschäftsführerin der Alterszentren Kastels und am Weinberg. Zwanzig Jahre ist der Garten alt; und er nahm wenig Rücksicht auf die Bewohner.

So werden die bisherigen Pflastersteine auf dem Weg entfernt, er wird jetzt geteert. Denn: «Auch schon kleine Unebenheiten sind für alte Leute sehr schwierig», erklärt Leuenberger. Bänklein werden jetzt in kurzen Abständen aufgestellt, damit die Bewohner immer wieder ausruhen können.

Zusätzliche Ausgänge in den Garten werden gebaut. Die Strecken sollen kürzer werden, damit die 86 Bewohner sich alleine und frei um das ganze Haus herum bewegen können. Auch eine WC-Anlage wurde im Garten gebaut.

Parcours für sicheres Gehen

Herzstück des Gartens ist aber ein Gehparcours. In vier Beeten mit Grien, Steinen, Rasen und Pflastersteinen können die Bewohner – von Geländern flankiert – sicheres Gehen auf verschiedenen Oberflächen üben. «Der Gehparcours hilft dem Muskelaufbau und gibt Sicherheit beim Laufen», erklärt Leuenberger.

Hinter dem Haus werden drei Pflanzenbeete aufgestellt. Sie sind auf Brusthöhe gebaut. Jeder Bewohner kann dort – im Stehen – Blumen setzen und Sträusse zusammenstellen. Auf der Rasenfläche werden Beeren gepflanzt, die die Bewohner jederzeit selbst pflücken und essen können.

«Ziel ist, dass sich die Leute draussen bewegen, schmecken und die Sinne spüren», sagt Anita Vögeli, Leiterin Hauswirtschaft. Es gibt Nischen für kleinere Gruppen, aber auch einen Grillplatz und einen gemütlichen Flaniergarten.

Sanierung war nötig

Seit Ende November bereits wird der Garten umgebaut. Die Realisierung sei finanziell nur möglich geworden, weil der Garten nach zwanzig Jahren so oder so hätte saniert werden müssen, sagt Geschäftsführerin Sonja Leuenberger. Das Projekt entstand in enger Zusammenarbeit mit der Grenchner Baudirektion.

Geplant wurde der Garten von einem Berner Spezialisten. Gemeinsam mit diesem führt ein regionales Unternehmen die Arbeiten aus. Am 2. Juli wird der Garten im Rahmen der 20-Jahr-Jubiläumsfeier eröffnet.