Stadtorchester
Zum Abschied gabs Standing Ovation

Der Dirigent des Grenchner Stadtorchesters Daniel Polentarutti gab sein letztes Konzert. Belohnt wurde sein Engagement mit Standing Ovations zum Schluss.

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Mit Délibes, Chopin und Saint Saëns verabschiedete sich Daniel Polentarutti vom Grenchner Publikum.

Mit Délibes, Chopin und Saint Saëns verabschiedete sich Daniel Polentarutti vom Grenchner Publikum.

Hansjörg Sahli

Mit einem grossen Dankeschön von Stadtpräsident François Scheidegger und Vereinspräsidentin Andrea Valli, die im Namen aller Anwesenden und des Orchesters sprach, wurde Daniel Polentarutti, langjähriger und verdienter Dirigent des Stadtorchesters am Ende des Frühlingskonzerts verabschiedet. Scheidegger sprach dem Stadtorchester auf seinem neuen Weg die weitere Unterstützung der Stadt zu. Auch das zahlreicherschienene Publikum im Parktheater bedankte sich und würdigte Polentarutti mit einer Standing Ovation und tosendem Applaus.

Beim vorangegangenen Frühlingskonzert wurden drei besonders feine und spannende Stücke dargeboten. Als Auftakt spielte das Stadtorchester die imposante und reizende Tanzsuite «Le roi s’amuse» (Léo Delibes). Das Orchester überzeugte unter der grandiosen Stabführung Polentaruttis. Dabei traten Streicher und Bläser immer wieder miteinander in einen wunderbar umgesetzten Wettstreit, mal spielte das Orchester als kleines Ensembles, um schliesslich wieder als Ganzes majestätisch hervorzutreten.

Brillanz am Klavier

Bei Frédéric Chopins erstem Klavierkonzert in e-moll geht es nicht um ein Gegen- oder Miteinander von Orchester und Solist. Vielmehr steht der Solist mit seinen technischen Fähigkeiten und Ausdrucksmöglichkeiten im Vordergrund. Besonders anspruchsvoll ist auch das agogische Verhältnis von Klavier und Orchester, denn die zwei Klangkörper lassen sich durch gewollt unterschiedliche Tempi nicht miteinander verweben.

Solistin Marlies Walters Darbietung war virtuos, einzig die Nerven spielten ihr hin und wieder einen Streich. Dennoch setzte sie die drei Sätze brillant um. So beispielsweise den zweiten Satz, das «Romance – Larghetto», das die glitzernde, zarte Verzierungskunst Chopins zeigt, aber auch das Rondo, bei dem in rasantem Tempo immer wieder die ganze Klaviatur beansprucht wird und Solist und Orchester öfters in Dialog treten.

Als würdiger Abschluss spielte das Orchester Camille Saint Saëns zweite Sinfonie in vier Sätzen, das viele überraschende Wendungen enthält. Elegante, romantische, unbeschwerte und kraftvolle Klangbilder wechselten sich rasch ab und rissen das Publikum mit.